Rot-Grün fordert Carsharing-Stellplätze
Die rot-grüne Koalition hat einen Antrag eingereicht, Carsharing im Bezirk Eimsbüttel zu fördern. Die Bezirksversammlung hat den Antrag beschlossen und prüft jetzt, wie öffentliche Parkplätze für Carsharing-Autos bereitgestellt werden können.
Von Louisa GreweDie Verwaltung des Bezirksamts Eimsbüttel ist nach dem Beschluss des Antrags aufgefordert, die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, um öffentliche Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge bereit zu stellen. Außerdem soll eine Liste mit möglichen Standorten erarbeitet werden, die auch Randgebiete abdecken sollen. „Wir wollen erreichen, dass sich Carsharing-Unternehmen auch in die Außengebiete unseres Bezirks wagen“, so Philip Engler, Fraktionsvorsitzender der Eimsbütteler GRÜNEN. „Das scheitert bisher vor allem an fehlenden Stellplätzen.“
Potential für Carsharing groß
Ziel sei es auch, die Sichtbarkeit von Carsharing in Eimsbüttel zu erhöhen. Es gebe viele Standorte in der Umgebung von ÖPNV-Haltestellen, in dicht bebauten Wohnquartieren oder in der Nähe von belebten Einkaufszentren, an denen ein hohes Potential für Carsharing vorhanden sei, so Engler. Dem stimmt auch Koorosh Armi, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Eimsbüttel, zu: „Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage auch in den Außenstadtteilen des Bezirks groß ist.“ Die Initiative der rot-grünen Koalition ziele darauf ab, für Carsharing bessere Bedingungen zu schaffen. SPD und GRÜNE fordern Carsharing im Bezirk insgesamt zu fördern und die Attraktivität der Außengebiete für Carsharing-Anbieter zu steigern.
Umstrukturierung der Bezirksflotte
Darüber hinaus wird das Bezirksamt prüfen, ob die eigene Pkw-Flotte zukünftig in Kooperation mit einem Carsharing-Unternehmen bereitgestellt werden kann. Es gelte zu schauen, ob diese Regelung günstiger wäre, als das bisherige Leasing-Modell. „Dass die Verwaltung selbst mit Carsharing-Unternehmen kooperieren kann, zeigen Erfolgsbeispiele aus anderen Städten wie Münster oder Leipzig“, so Fabian Klabunde, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Bezirksfraktion. Durch eine höhere Auslastung von Carsharing-Fahrzeugen insgesamt und der Kostenersparnis für die Verwaltung schaffe man eine Win-Win-Situation, so Klabunde weiter.
Carsharing auch bei Neubauprojekten
SPD und GRÜNE planen zudem, die Zahl der Carsharing-Parkplätze zu erhöhen, die von Investoren im Zuge von Baugenehmigungen eingerichtet werden können. „Wir möchten auch private Bauherren dazu animieren, im Rahmen von Neubauprojekten Flächen für Carsharing bereitzustellen“, so Armi. Das würde die Zahl parkender Privatfahrzeuge verringern und die gesamte Nachbarschaft könne von dem Angebot profitieren.