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Das Haus der Sikh Gemeinde in Lokstedt. Foto: Frieda Stadtlander
Das Haus der Sikh Gemeinde steht in Lokstedt. Foto: Frieda Stadtlander
Bebauungsplan

Sikh Gemeinde verzweifelt: Grundstück als Spielplatz ausgewiesen? 

Eine Religionsgemeinschaft in Lokstedt würde sich gerne vergrößern. Auf ihrem aktuellen Grundstück ist das aber nicht möglich: Die Fläche wurde als Spielplatz ausgewiesen.

Von Frieda Stadtlander

Der Gurdwara Singh Sabha Verein ist eine indische Religionsgemeinschaft und besitzt seit 2003 ein Grundstück in Lokstedt mit Gemeindehaus. In den letzten Jahren ist die Religionsgemeinschaft der Sikh gewachsen, deswegen sollte das Haus vergrößert werden. Das Problem: Eine entsprechende Baugenehmigung wurde abgelehnt. Im Bebauungsplan ist das Grundstück als Spielplatz ausgewiesen.

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Jetzt stehen die Sikh vor einem Problem: Sie müssten das Haus vergrößern, können das aber nicht, da sie keine Baugenehmigung erhalten.

Fehlende Kommunikation?

In einem Bebauungsplan von 2011 wurde das Grundstück erstmals als Spielplatz deklariert. Das bestehende Haus der Sikh hat seitdem zwar eine Daseinsberechtigung, darf aber nicht mehr verändert werden. So bestätigte es das Bezirksamt Eimsbüttel.

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Mitgeteilt wurde das der Gemeinde laut Eigenaussage nicht. Sie hätten erst durch die Anträge zur Vergrößerung davon erfahren.

Grundstückswert stark gesunken

Obwohl das Haus für die Gemeinde eine Art Kirche und von hoher Bedeutung sei, wäre es für sie eine Option, den Standort zu wechseln, um Platz für Neumitglieder zu schaffen. So berichten es Mitglieder den Eimsbütteler Nachrichten.

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Die Sikh

Die Sikh sind eine Religion aus Indien. Laut der Lehre der Sikh sind alle Menschen gleich, egal, welches Geschlecht, welche Herkunft oder welche Religion sie haben. Ihre Werte basieren auf ehrlicher Arbeit, dem Teilen und dem Beten. Sie nehmen nach eigenen Angaben keine staatlichen Gelder an und finanzieren sich selbst. In das Haus in Lokstedt seien über vier Generationen hinweg Millionen von Euro der Sikh geflossen.

Da das Grundstück in Lokstedt jedoch weder eine Wohn- noch eine Gewerbefläche ist, sei es laut der Gemeinde nur noch wenige tausend Euro wert – nicht genug, um woanders einen neuen Standort aufzubauen. 

Jetzt haben sich die Sikh an die Bezirksversammlung Eimsbüttel gewendet. Sie verstehen nicht, wie ein nach ihren Angaben so schwerwiegender Fehler nicht auffallen konnte und warum er nicht geändert werde.

Zum Hintergrund: Warum ist das Grundstück als Spielplatz ausgewiesen?

Vor 14 Jahren wurde ein neuer Bebauungsplan für das Gebiet rund um die Gemeinde aufgestellt. Es wurden Neubauten geplant und gebaut, für die es gesetzlich geregelte Grünflächen geben muss, berichtet Gabor Gottlieb von der SPD-Fraktion Eimsbüttel. 

Dass die Grünfläche auf dem Gelände der Sikh geplant wurde, hatte nach Angaben des Bezirksamts Eimsbüttel einen fachlichen Grund. In der Begründung des Bebauungsplans heißt es: „Die Flächen sollen perspektivisch ihrer Lage im Wohngebiet entsprechend für eine Erweiterung des Spielplatzes genutzt werden, um den bestehenden Bedarf an Spielplatzflächen in Lokstedt zu decken.” Schon damals sei man wohl davon ausgegangen, dass die Gemeinde langfristig umziehen würde – zum Beispiel auch, weil die Zahl der öffentlichen Parkplätze bei besonderen Anlässen und Feierlichkeiten nicht ausreichen würde.  

Dass die Gemeinde vom Bebauungsplan nichts mitbekommen habe, findet CDU-Politiker Rüdiger Kuhn aufgrund der öffentlichen Plandiskussionen und Auslegungen verwunderlich. 

Wie geht es jetzt weiter?

Die SPD- und CDU-Fraktionen haben in einem gemeinsamen Antrag die rechtlichen Möglichkeiten ausgelotet, wie es nun weitergehen könnte, berichtet Gottlieb den Eimsbütteler Nachrichten. Es gebe aber keine einfache und schnelle Lösung. Jetzt würde man nach anderen Flächen suchen, um der Gemeinde eine neue Heimat zu geben. Dabei unterstütze auch die Stadt. 

Dass der Bebauungsplan nachträglich geändert wird, hält Kuhn für nahezu ausgeschlossen. Das gesamte Verfahren müsste geöffnet und über Monate neu beleuchtet werden, dafür habe die Stadtplanungsabteilung zu knappe Ressourcen. Seine Hoffnung bestehe eher darin, dass durch die Öffentlichmachung des Problems ein wenig Bewegung in die Suche nach einem Alternativstandort komme.



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