Rugby für Rollstuhlfahrer und Schwimmkurse für Flüchtlinge
Neuer Rollstuhl für Rugbyspieler, Schwimmunterricht für Geflüchtete und ein Verein, der angeblich Stimmung gegen Juden macht – die Themen bei der Sitzung des Hauptausschusses der Bezirksversammlung Eimsbüttel am vergangenen Donnerstag waren vielseitig.
Von Lotta StährAnfang September hat der Eimsbütteler Hauptausschuss getagt. Die Mitglieder berieten am vergangenen Donnerstagabend im Bezirksamt für eine knappe Stunde über verschiedene Themen.
Sondermittel für Schwimmunterricht
„Sport tut nicht nur dem Körper gut, sondern fördert auch die Integration“ – so steht es in der Drucksache, die den Anwesenden des Hauptausschusses vorlag. Der Eimsbütteler Turnverein möchte im Rahmen des Flüchtlingssportprogramms „Refugees@ETV“ jungen und alten Flüchtlingen das Schwimmen beibringen.
Diverse Badeunfälle im vergangenen Sommer sprächen für die Notwendigkeit dieses Angebots. Drei Kursarten waren vorläufig geplant: Schwimmenlernen für Flüchtlingskinder der Grundschule Turmweg, ein Schwimmkurs für Flüchtlingskinder von außerhalb und ein Schwimmkurs für Jugendliche und Erwachsene. Im Antrag der CDU-Fraktion wurde am Donnerstag die Verwaltung um Sondermittel gebeten. Vorgesehen war eine Summe von rund 15.600 Euro. Laut Tagesordnung sollte in dieser Sitzung eine Entscheidung gefällt werden.
Höhe der Wasserkosten unklar
Doch Gabor Gottlieb von der SPD bat um einen Aufschub des Beschlusses, da noch es noch weiterer Informationen bedürfe: So waren Kosten, die bei der Reinigung des Wassers und der allgemeinen Benutzung der Schwimmbäder entstehen, nicht miteingerechnet. Außerdem solle ein Referent des Hamburger Sportbunds sowie Vertreter der vier Sportvereine Hamburgs, die Schwimmkurse anbieten, Stellung beziehen. Der Antrag wurde an den Haushaltsausschuss überwiesen.
Barrierefreies Rugby beim Verein Alstersport e.V.
Der Verein für inklusiven Sport in Hamburg, Alstersport e.V., darf sich auf einen neuen Sportrollstuhl für die Rugbymannschaft freuen: Die CDU-Fraktion hatte Anfang August den Antrag auf Sondermittel in Höhe von 5.000 Euro gestellt, deren Bereitstellung nun vom Hauptausschuss einstimmig bewilligt wurde. Für den insgesamt rund 9.000 Euro teuren Rollstuhl steuerte die Alexander Otto-Stiftung bereits Gelder bei.
Sondermittel für kontroversen Verein abgelehnt
Normalerweise zögern die Abgeordneten des Hauptausschusses nicht lange, wenn es um die Förderung kultureller Projekte geht. Doch bei einem Tagesordnungspunkt war es am Donnerstag anders: Die Verwaltung hatte empfohlen dem Deutsch-Palästinensischen Frauenverein 1.050 Euro an Fördermitteln zur Verfügung zu stellen. Jedoch hatte die Abgeordneten des Hauptausschusses kurz vor der Versammlung eine E-Mail erreicht, die die Arbeit des Deutsch-Palästinensischen Frauenvereins als sehr fragwürdig einstufte. Unter anderem habe der Verein Flyer verteilt, der zum Boykott israelischer Produkte aufrufe. Des Weiteren sei „Stimmung“ gegen Israel gemacht worden, so gab ein Abgeordneter den Wortlaut der E-Mail wieder.
Der Verein hatte seit einigen Jahren Zuschüsse erhalten, das Votum des Hauptausschusses am Donnerstag fiel gegenteilig aus: Die Beschlussempfehlung wurde bis auf eine Gegenstimme abgelehnt.