Tourismus in Hamburg nimmt zu – bald auch in Eimsbüttel?
Die Hamburger Tourismusbranche scheint die Pandemie überwunden zu haben. Wie geht es jetzt weiter? Und welche Rolle könnten dabei Stadtteile wie Eimsbüttel abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten spielen?
Von Julia HaasImmer mehr Menschen reisen nach Hamburg. Rund 7,6 Millionen Übernachtungen zählt das Statistikamt Nord allein für das erste Halbjahr 2023 – und damit mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.
„Hamburg hat die größte Krise in der neueren Geschichte des Tourismus gemeistert“, sagt Michael Otremba, Geschäftsführer von Hamburg Tourismus. Bei einer Veranstaltung am Montag hat er über die aktuelle Situation gesprochen und erklärt, warum sich der Tourismus langfristig nicht nur an der Elbphilharmonie abspielen wird.
Wirtschaftssenatorin: Tourismus macht Hamburg zu lebenswerten Stadt
Es sind Zahlen, die die Hamburger Tourismusbranche positiv stimmen: Die Übernachtungen nehmen zu. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 verzeichnet die Stadt nach Angaben von Hamburg Tourismus ein Plus von rund 19,1 Prozent. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 seien die Übernachtungszahlen um fast 6 Prozent gestiegen. Die größte Nachfrage komme von Gästen aus Deutschland. Hinsichtlich seiner internationalen Besucher hat die Hansestadt das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht, der Trend ist aber steigend.
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard freut sich über diese Entwicklung. „Hamburg generiert Steuereinnahmen und auch Arbeitsplätze im und durch den Tourismus.“ Das trage zu einem lebenswerten Hamburg bei – sowohl für Besuchende als auch Hamburgerinnen und Hamburger selbst.
Mehr Tourismus abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten?
Was die steigenden Besucherzahlen für die Hamburger Stadtteile und Bezirke abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten wie Hafen und Reeperbahn bedeuten können, hat Otremba von Hamburg Tourismus auf Nachfrage der Eimsbütteler Nachrichten erklärt.
„In Zusammenarbeit mit den Stadtteilen und Bezirken versuchen wir auch Orte in den Mittelpunkt zu stellen, die nicht jeder sofort kennt“, so Otremba. Wichtig sei das für die regelmäßig wiederkehrenden Tagesgäste. „Wer zum ersten Mal nach Hamburg kommt, will den Hafen und die Elbphilharmonie sehen.“ Für „Wiederkehrer“ sei es aber wichtig, neue Anlaufstellen zu bieten. „Wir wollen sie dazu verleiten, das Zentrum auch mal zu verlassen.“
Ein Festival an vielen Orten
Was das bedeutet? Das „Open Mouth“ Food Festival könnte es vormachen. Die Veranstaltung findet vom 14. bis 18. September statt – und zwar in ganz Hamburg. Anstelle eines zusammenhängenden Festivalgeländes verteilen sich die Stände und Aktionen in verschiedenen Hamburger Stadtteilen. Rund 100 Restaurants, lokale und regionale Betriebe aus der Gastronomiebranche nehmen teil.
In Eimsbüttel lädt beispielsweise Rindchen’s Weinkontor zu einem Weinseminar ein. Auch das Restaurant Witwenball in der Weidenallee und der Pub The Baby Goat House im Grindelhof sind dabei.
Das dezentrale Festival soll nach Angaben des Geschäftsführers nicht nur Touristen dazu verleiten, die Stadtteile zu erkunden, sondern auch Hamburger selbst. „Es lohnt sich, in der eigenen Stadt auf Entdeckungsreise zu gehen“, so Otremba.
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