U18-Wahl: Junge Eimsbütteler wählen Grün
Was wäre, wenn am Sonntag auch unter 18-Jährige wählen dürften? Bei der bundesweiten U18-Wahl liegen die Grünen vorne – auch in Eimsbüttel.
Von Julia HaasAm Sonntag sind Bundestagswahlen. Aktuelle Umfragen prognostizieren ein Kopf-an-Kopf-Rennen von SPD und Union. Anders sieht das aus, wenn Kinder und Jugendliche ihr Kreuz setzen.
Bei der U18-Wahl am vergangenen Freitag konnten unter 18-Jährige ihre Stimme abgeben. In Eimsbüttel führte das zu einem klaren Ergebnis: Knapp 39 Prozent der Wählenden stimmten für die Grünen.
Kinder und Jugendliche wählen in Bücherhalle Eimsbüttel
Den zweiten Platz belegt die CDU mit 18,9 Prozent der Stimmen, gefolgt von der FDP (14,3%). Mit 13,8 Prozent erreicht die SPD den vierten Platz. Nur knapp über die Fünf-Prozent-Hürde schafft es die Linke (5,8%). Zum Vergleich: Bei den letzten U18-Bundestagswahlen konnte sich in Eimsbüttel die CDU mit 41,8 Prozent als stärkste Partei behaupten. Die Grünen erreichten damals 19,2 Prozent der Stimmen.
In Eimsbüttel nahmen dieses Jahr 572 Kinder und Jugendliche an der U18-Wahl teil. Gewählt wurde unter anderem in der Bücherhalle Eimsbüttel und in der Katholischen Schule Am Weiher.
U18-Wahl: Größere Wahlbeteiligung als vor vier Jahren
Wie in Eimsbüttel liegen die Grünen auch im hamburgweiten Vergleich vor allen anderen Parteien (27,5%). Mit 26,8 Prozentpunkten reiht sich die SPD knapp dahinter ein. Die CDU erzielt 16,2 Prozent der Stimmen, FDP und Linke bleiben unter 10 Prozent. Ein ähnliches Ergebnis ergaben die Auszählungen für ganz Deutschland. Anders als in Eimsbüttel und Hamburg knackt die AfD deutschlandweit jedoch die Fünf-Prozent-Hürde (5,9%).
Die U18-Wahl findet in Deutschland traditionell neun Tage vor der tatsächlichen Bundestags-, Europa- oder Landtagswahl statt. Mit dem Wahlergebnis wollen die Initiatoren die politische Stimmung von Kindern und Jugendlichen abbilden. In diesem Jahr gaben 261.210 unter 18-Jährige ihre Stimme ab – rund 40.000 mehr als bei den U18-Wahlen vor vier Jahren. Ein Mindestalter, um an der Wahl teilnehmen zu können, gibt es nicht.