UKE: Psychiatriepatient stirbt nach Zwangsmaßnahmen durch Sicherheitsdienst
Nach dem Einsatz von Zwangsmaßnahmen des UKE-Sicherheitsdiensts am letzten Sonntag ist ein Psychiatriepatient nun auf der Intensivstation des Krankenhauses verstorben.
Von Vanessa LeitschuhAm frühen Morgen des Ostersonntag ist es zu einem Einsatz von Sicherheitsmitarbeitern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) gekommen, bei dem ein 34-jähriger Patient nach dem Einsatz von Zwangsmaßnahmen reanimiert werden musste. Fünf Tage nach dem Vorfall ist der Patient der psychiatrischen Abteilung nun auf der Intensivstation gestorben.
Freiwillig in Behandlung
Der 34-jährige Mann aus Kamerun befand sich laut Polizei freiwillig in Behandlung der psychiatrischen Klinik des Krankenhauses. Da sich sein Zustand während der Behandlung in der Tagesklinik offenbar erheblich verschlechtert haben soll, beantragte die diensthabende Ärztin einen vorläufigen Unterbringungsbeschluss.
Noch bevor der Beschluss vorlag verließ der Patient das Gebäude. Wie die taz unter Berufung auf Augenzeugen berichtete, habe er vor dem Gebäude gesessen, als eine Mitarbeiterin der Klinik sowie drei Männer des Sicherheitspersonals ihn aufforderten ein Medikament einzunehmen. Als er dies verweigerte, wurde er vom Sicherheitsdienst auf dem Boden fixiert, einer der Männer habe wiederholt mit dem Knie in den Rücken- und Nierenbereich des Patienten gestoßen.
Verstirbt auf Intensivstation
Der 34-Jährige verlor aus bisher unbekannten Gründen das Bewusstsein. Nach mehrmaligen Wiederbelebungsversuchen wurde er auf die Intensivstation des Krankenhauses gebracht.
„Der Patient hatte sich der Anordnung der Unterbringung widersetzt und musste von dem zwischenzeitlich hinzugerufenen Sicherheitsdienst des UKE fixiert werden, als er aus bisher ungeklärten Umständen zusätzliche medizinische Hilfe benötigte“, erklärt die Pressestelle des Uniklinikums in einer Stellungnahme.
Nach fünf Tagen im künstlichen Koma verstarb der Patient am Freitag auf der Intensivstation des UKE. Das Landeskriminalamt ermittelt nun gegen die Mitarbeiter des Sicherheitdiensts und die diensthabende Ärztin.