Weltpolitik in Hamburg: Studenten simulieren UN-Konferenzen
Die größte UN-Simulation in Deutschland findet ab Donnerstag an der Universität Hamburg in Eimsbüttel statt. Fünfhundert Studenten aus der ganzen Welt kommen zusammen, um die Konferenzen der Vereinten Nationen nachzustellen.
Von Vanessa LeitschuhZur HamMUN 2017 – Hamburg Model United Nations – kommen Studenten aus den verschiedensten Ländern und Fachbereichen zusammen, um in die Rolle von Delegierten zu schlüpfen und Konferenzen der United Nations zu simulieren.
Fünfhundert Studierende aus über 60 Nationen versammeln sich vom 30. November bis 3. Dezember im größten Hörsaal der Universität, dem Audimax. Dort bilden sie verschiedene UN-Gremien, wie das United Nations Security Council, aber auch regionale Ausschüsse, wie die NATO oder African Union, oder Krisen-Komitees, wie das Joint Cabinet Crisis.
Insgesamt werden 13 Ausschüsse nachgestellt, darunter nun zum zweiten Mal auf der HamMUN auch ein historisches Gremium: das Hanse Komitee. Über 20 Studenten schlüpfen in die Rollen der Hanse Vereinigung und stellen sich den Herausforderungen des 14. Jahrhunderts. Im letzten Jahr fand eine Abordnung der Wikinger im historischen Komitee zusammen.
Speak up, Stand up – Be the change
Unter dem Motto „Speak up, Stand up – Be the change“ (Sprich lauter, Stehe auf – Sei selbst die Veränderung) findet die Veranstaltung in der Hamburger Universität statt. Die Studenten sind dazu aufgerufen für ihre Überzeugungen einzustehen, um gewünschte Veränderungen zu erreichen.
Es handelt sich bereits um die 19. Veranstaltung im Rahmen der Model United Nations in Hamburg. Weitere MUN-Events fanden auch schon in Wien, Genf oder Tel Aviv statt. In der Hansestadt wird das Rollenspiel einmal im Jahr ausgerichtet.
Um sich auf die simulierten Konferenzen vorzubereiten und die Prozesse der Weltpolitik selbst zu erfahren, reisen die Studenten auch zu echten UN-Konferenzen.
Die Verhandlungsthemen der auf Englisch stattfindenden HamMUN-Konferenzen sind breit gefächert. Vor allem aktuelle Themen stehen zur Diskussion, erklärt Leah Mathiesen, aus dem Marketing Team der Hamburger MUN. So wurde bei dem Planspiel im letzten Jahr unter anderem der G20-Gipfel simuliert.
In diesem Jahr stehen Themen wie Nordkorea, die Nachwirkungen des Syrien-Krieges oder eine effektivere Umsiedlungspolitik für Flüchtlinge auf dem Verhandlungsplan. In insgesamt sechs Versammlungen nehmen die Studierenden die Simulationsverhandlungen auf.
Von Studenten für Studenten
Die Veranstaltung wird ausschließlich von Studenten für Studenten organisiert und wird am Freitag im Hamburger Rathaus eröffnet.
Als Gastredner treten die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, und Richard Yoneoka, der Generalkonsul der Vereinigten Staaten auf. Wie auch die Organisationsleiter der diesjährigen HamMUN, Erik Buhmann und Peer Vogler.
Ein abwechslungsreiches Abendprogramm bietet den studentischen Delegierten Abwechslung zu den täglichen Konferenzen und eine Möglichkeit die Hansestadt besser kennen zu lernen.