348.000 Euro für Integrationsprojekte
Die Hamburger Bürgerschaft will die Integration der Flüchtlinge verstärken. Im neu eingerichteten Integrationsfonds stehen sieben Millionen Euro für Integrationsprojekte zur Verfügung. Auch Vereine und Institutionen in Eimsbüttel profitieren von der Förderung.
Von Johanna HänselIn Zukunft sollen mehr Projekte zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund unterstützt werden. Deshalb hat die Hamburger Bürgerschaft auf Initiative der rot-grünen Koalition einen Integrationsfonds eingerichtet. Sieben Millionen Euro stehen im Haushalt 2016 zur Verfügung. Davon sollen 2,5 Millionen Euro in diesem Jahr an 35 bestehende und anlaufende ehrenamtliche Initiativen und Vereine in Eimsbüttel, Altona, Hamburg-Nord, Mitte, Wandsbek, Bergedorf und Harburg gehen.
Beratung und Integration
384.000 Euro fließen nach Eimsbüttel. Der Verein „Flüchtlingshilfe Harvestehude“ erhält bis zu 30.000 Euro für sein Sprachförderangebot. Gleichzeitig fördert der Flüchtlingsfonds mit bis zu 9.000 Euro zwei Stellen zur Koordinierung der verschiedenen Angebote des Vereins. Die Flüchtlingshilfe Harvestehude gründete sich im Februar 2014 als Reaktion auf die Entstehung einer Flüchtlingsunterkunft in den Sophienterasse 1a. Heute kümmert sich der Verein hauptsächlich um die Integration und Begleitung der dort untergebrachten Flüchtlinge.
In der ehemaligen Anna-Warburg-Schule am Tibarg in Niendorf entwickelt sich ein Beratungszentrum und eine Koordinierungsstelle für Flüchtlinge. Das Gebäude steht derzeit leer und soll nach 2018 abgerissen werden. Vorrübergehend bietet es jetzt Initiativen und Angeboten für Flüchtlinge und Einheimischen einen Raum. Die Bürgerschaft unterstützt die Projekte mit einem einmaligen Zuschuss von bis zu 198.000 Euro.
Sprach – und Sportkurse in Eimsbüttel
Auch in Lokstedt unterstützt die Bürgerschaft ein Projekt. Die 160 Freiwilligen der Initiative „Herzliches Lokstedt e.V“ versuchen seit 2015 an zentralen Orten in Lokstedt ihre Projekte den Bewohnern aller Unterkünfte zugänglich zu machen und dabei sowohl Migranten als auch Einheimische einzubinden. Die Bandbreite an Projekten erstreckt sich von Koch-, Sport- und Sprachkursen über Hilfsangebote für Ausbildung und Beruf bis hin zu Patenschaften. Mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 47.000 Euro hilft der Integrationsfonds bei der Anmietung und Ausstattung eines Büros und der Anstellung einer Teilzeitkraft für 2017 und 2018.
Mit einem einmaligen Zuschuss von bis zu 100.000 Euro fördert der Fonds die integrierenden Angebote des Sportvereins Eidelstedt (SVE). Seit 2015 engagiert sich der Verein in der Flüchttlingshilfe mit verschiedenen Gruppenangeboten. Außerdem entsteht dort eine auf zwei Jahre begrenzt finanzierte Teilzeitstelle für einen Flüchtlingsbeauftragten.
Gute Nachbarschaft ist der Schlüssel
Die Parteien Grüne und Linke sind der Meinung, dass gelungene Integration nur durch gute Nachbarschaft und Begegnung entstehen könne. Ksenija Bekeris, stellvertretende Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betont, dass die vielen Ehrenamtlichen herausragende Arbeit leisten würden, indem sie Orte der Begegnung und des Kennelernens schafften. Gerade die Vielfalt an direkt vor der Haustür ansetzenden Projekten würden einen maßgeblichen Teil zur Integration beitragen.