
Olitas Treff: „Die AfD-Wahlparty war als Geburtstag angefragt“
Nachdem bekannt wurde, dass die AfD ihre Wahlparty im „Olita’s Treff“ in Eimsbüttel veranstaltet, kam es vor Ort zu einer Spontan-Demonstration. Nach Aussage des Besitzers wurde die Bar für einen Geburtstag angemietet.
Von Fabian HennigUm nicht gestört zu werden, hatte die AfD Hamburg lange geheim gehalten, an welchem Ort ihre Wahlparty stattfinden wird. Letztendlich musste aber auch diese Feier in der Eimsbütteler Bar „Olitas Treff“ im Stellinger Weg wegen einer Spontan-Demonstration von AfD-Gegnern frühzeitig abgebrochen werden.
Ursprünglich wollte die Alternative für Deutschland ihre Wahlparty im Hofbräu Wirtshaus am Speersort veranstalten. Nach Bekanntwerden der Wahlparty wurde die Veranstaltung von Seiten des Lokals abgesagt.
Spontan-Demo zieht durch Eimsbüttel
Nachdem am Wahlabend bekannt wurde, dass die AfD Hamburg im Stellinger Weg ihre Wahlparty veranstaltet, zogen nach Aussage der Polizei gegen 21 Uhr rund 100 Demonstranten vor die Kneipe. Unter dem Schutz von 40 Polizisten feierten AfD-Politiker und ihre Anhänger zunächst weiter, kurz darauf wurde die Veranstaltung abgebrochen.
Nach Absprache mit der Polizei erklärte sich eine Person dazu bereit, eine Spontan-Demonstration anzumelden. Die abgesprochene Route führte die Demonstranten einmal um den Block (Schopstraße, Osterstraße, Heußweg, Stellinger Weg). Während der Demonstration wurde dreimal Pyrotechnik gezündet, so der Pressesprecher der Polizei. Um 23 Uhr lösten sich die Proteste auf.

AfD-Wahlparty als Geburtstag gekennzeichnet
Der Besitzer, der nicht namentlich genannt werden möchte, war über die Pläne der AfD nicht informiert: „Die sogenannte Wahlparty wurde bei uns als Geburtstagsfeier angefragt.“ Weil er Geburtstagsfeiern gerne bei sich im Laden beherbergt, hätte er zugesagt. Dass die Veranstaltung einen politischen Hintergrund hat, wurde ihm gegenüber vorher nicht erwähnt, so der Besitzer.
„Einer Wahlparty, die uns, unsere Gäste und Anwohner in Gefahr hätte bringen können, hätten wir niemals zugestimmt“, erklärt er in einer Nachricht an die Eimsbütteler Nachrichten. Er selber wie auch seine Mutter wären „ausländische Mitbürger“ – ebenso rund 80% ihrer Gäste. Zudem seien beide politisch absolut neutral und weder links noch rechts.
Am Ende hätten die beiden die Veranstaltung abgebrochen: „Als uns endlich klar wurde, für was und mit welchen Ausmaß „Olita’s Treff“ benutzt wurde, forderten wir den sofortigen Abbruch.“ Auf Nachfrage erklärt die AfD Hamburg: „Wir erteilen keinerlei Auskünfte zu unserer geschlossenen Veranstaltung.“