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Schülermengen vor dem Oberstufenhaus des EM. Foto: Johanna Grabert
Am Ende der Pause sammeln sich die Schüler vor dem Oberstufengebäude. Foto: Johanna Grabert
Pandemie

Corona-Schulbeginn: Die Angst vor Homeschooling

Nach monatelangem Homeschooling gehen Hamburgs Schüler wieder in den Unterricht. Die Schulbehörde hat Infektionsschutzregeln festgelegt, Eltern machen sich Sorgen. Wie lief der erste Schultag?

Von Johanna Grabert

Maskenpflicht und Abstand auf den Gängen, Wegeführung und Corona-Tests für Lehrer – das sind die Ansagen der Schulbehörde. Seit gestern findet der Unterricht an Hamburgs Schulen wieder in voller Klassenstärke und nach dem normalen Stundenplan statt.

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„Es ist das erste Mal seit Februar, dass sich die Klassen in ihrer üblichen Konstellation wiedersehen“, erzählt Jens-Christian Reichwein, Lehrer am Helene-Lange-Gymnasium. Das freut Reichwein genau so wie die Schüler. Sie berichten, die Atmosphäre in den Klassen sei gut und entspannt gewesen.

Eltern sind unzufrieden mit Schulbehörde

Ganz anders bei den Eltern: Über die sozialen Medien berichtet ein Paar, dass der Unterricht ihres elfjährigen Sohnes schon am ersten Schultag ab 13 Uhr wieder im Homeschooling stattfinden soll. Deshalb haben sie den Eindruck, dass die Schulbehörde die Sommerferien nicht genutzt hat, um gute Konzepte für den Schulbeginn auszuarbeiten.

Viele Eltern sorgen sich zudem, dass die Infektionsschutzmaßnahmen der Behörde nicht ausreichen. In einem offenen Brief fordert die neue Elterninitiative Sichere Bildung für Hamburg eine Maskenpflicht im Unterricht und kleinere Lerngruppen.

Maskenpflicht im Unterricht?

Am Helene-Lange-Gymnasium tragen die Schüler auch im Unterricht Masken. „Eigentlich ist es freiwillig, aber wenn man die Maske absetzt, sagen die Lehrer: Setz die bitte wieder auf“, erklärt Hannah, eine Oberstufenschülerin. Sie und ihre Freundinnen sind sich unsicher, wie sinnvoll die Maskenpflicht während des Unterrichts ist. Hannah überlegt, dass sie sich außerhalb des Unterrichts ohne Maske mit ihren Freunden trifft – die wiederum mit Anderen im Jahrgang Kontakt haben. Linda findet die Pflicht gut: „Wir sind viele in einem Raum und sitzen echt nah aneinander.“

„Doof, anstrengend, warm“

Einig sind sich alle darüber, dass Masken im Unterricht sehr anstrengend sind – gerade bei Temperaturen um die 30 Grad. Für den Lernerfolg sei der Mund-Nasen-Schutz nicht besonders hilfreich. „Ich habe die Lehrerin kaum verstanden“, berichtet Schülerin Helene. Mit dem Schutz fällt das Kennenlernen schwer: In der Oberstufe haben die Schüler jetzt neue Kurse. „Das ist unfassbar, wenn die Leute dann ihre Maske abnehmen – hallo Vollbart“, lachen die Schüler.

Jens-Christian Reichwein unterrichtet am Helene-Lange-Gymnasium. Foto: Johanna Grabert
Jens-Christian Reichwein unterrichtet am Helene-Lange-Gymnasium und in der Oberstufenkooperation mit dem Gymnasium Kaifu. Foto: Johanna Grabert

Lehrer Jens-Christian Reichwein fasst die Lage zusammen: „Eine prinzipielle Maskenpflicht im Unterricht ist sinnvoll, stößt aber an gewisse Grenzen.“ Er denke dabei besonders an den Sprachunterricht. Für Lehrer stellt die Stadt transparente Visiere bereit. Problem: Die sind noch nicht da. „Unser Oberstufenleiter meinte, er wüsste nicht, wo er die bestellen soll“, erzählt eine Lehrerin. Reichwein hat gehört, dass die Visiere in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen sollen.

Zurück ins Homeschooling?

Angst sich zu infizieren haben die Schüler nicht. „Ich habe irgendwie mehr Angst, dass wir wieder Homeschooling machen“, sagt Madita. Auch bei Reichwein stößt der Vorschlag der Initiative Sichere Bildung für Hamburg wieder kleinere Lerngruppe zu bilden, auf Kritik. „In einer idealen Welt würden wir natürlich mehr für den Infektionsschutz tun. Ich würde meine Klasse auch gerne in der Aula unterrichten“, erklärt er.

Die pragmatische Alternative wäre, die Klassen wie vor den Ferien zu teilen und nur in den Hauptfächern Präsenzunterricht zu machen. „Das wäre ganz furchtbar – besonders für einige Schüler“, so Reichwein. „Nicht nur wegen des Lernerfolgs, sondern auch weil sie zurückgeworfen werden, viel Zeit zu Hause und mehr Zeit vor dem Computer verbringen.“

Den Regelbetrieb mit vollständigen Klassen und normalem Stundenplan möchten die Schüler und Reichwein deshalb so lange wie möglich beibehalten. „Das ist jetzt der Weg, den wir gehen“, findet er. „Wenn sich der als falsch erweist, müssen wir die Lehren daraus ziehen.“



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