
Universität Hamburg sichert Exzellenzcluster – Förderung wird fortgesetzt
Die Universität Hamburg hat ihre vier bestehenden Exzellenzcluster verteidigt. Ein Neuantrag ging leer aus.
Von Julia HaasEs sei eine großartige Nachricht, verkündete Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Die bereits bestehenden Exzellenzcluster der Universität Hamburg erhalten weiterhin Förderungen. Damit hat sich die Universität in einem Wettbewerb gegen andere Forschungseinrichtungen durchgesetzt. Erstmals konnte auch die Technische Universität Hamburg ein Exzellenzcluster für sich behaupten.
Förderung für sieben Jahre
Seit 2019 darf sich die Universität Hamburg als Exzellenzuniversität bezeichnen. Das hängt unter anderem mit den vier „Exzellenzclustern“ der Einrichtung zusammen. Dabei handelt es sich um Forschungseinheiten der Universität, die Bund und Länder im Rahmen der Exzellenzstrategie fördern. Ein Wettbewerb entscheidet darüber.
Die Cluster der Universität Hamburg im Bereich der Klimaforschung, der Photonen- und Nanowissenschaften sowie der Teilchenphysik und der Manuskriptforschung haben sich nun erneut durchgesetzt. Sie werden ab Januar 2026 für die kommenden sieben Jahre gefördert. Dank der erneuten Auszeichnung kann sich die Universität Hamburg im Herbst wieder um den Titel der „Exzellenzuniversität“ bewerben.
Exzellenzcluster der Universität Hamburg
„Climate, Climatic Change, and Society“: Das Cluster im Bereich der Klimaforschung untersucht den Klimawandel mit Blick auf naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Dynamiken und deren Zusammenspiel.
CUI: Advanced Imaging of Matter: Hier geht es um Funktionalitäten. Die Forschenden beschäftigen sich damit, wie sich Atome zu Festkörpern binden und Moleküle inter- bzw. reagieren. In Zukunft werden sie sich verstärkt mit der Frage befassen, wie neuartige Funktionalitäten gezielt designt werden können.
Understanding Written Artefacts: Das Cluster erforscht eine der zentralen Praktiken der Menschheitsgeschichte, das Schreiben mit der Hand, von seinen antiken Ursprüngen bis ins digitale Zeitalter.
Quantum Universe: Im Fokus stehen die ungeklärten Fragen des Universums, insbesondere das Higgs-Teilchen und seine Bedeutung für die Entwicklung des Universums von seinem Ursprung bis heute.
„Dieses herausragende Ergebnis bestätigt die internationale Strahlkraft unserer Forschung und würdigt das Engagement unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, sagte Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg.
Initiative im Bereich der Infektionsforschung gescheitert
Im Vorfeld des Wettbewerbs hatte die Universität gehofft, dieses Mal auch mit einem fünften Antrag punkten zu können. Dabei ging es um die Forschungsinitiative „Gateways to Health“, in deren Rahmen sich Forschende mit den Auswirkungen verschiedener Krankheitserreger auf das globale Leben beschäftigen. Eine Förderung erhielt die Universität Hamburg dafür nicht.
Die Initiative bleibe jedoch ein wichtiger Impulsgeber für die Infektionsforschung in Hamburg, sagte Heekeren. Man arbeite jetzt daran, diesen Forschungsschwerpunkt gezielt und nachhaltig weiterzuentwickeln und neue Förderwege zu erschließen.
„Förderbooster für Hamburg“
In Hamburg ist die Zahl der Exzellenzcluster dennoch gewachsen. Die Technische Universität Hamburg setzte sich mit der Initiative „BlueMat: Wassergesteuerte Materialien“ durch. Ziel ist es, nachhaltige, von Wasser aktivierte Werkstoffe zu entwickeln. Mehrere Forschende der Universität Hamburg beteiligen sich an dem Projekt.
Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, versteht die Auszeichnungen als Förderbooster – sowohl für die Universitäten als auch für Hamburg als Wissenschaftsstandort. Laut Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal zeige sich nun einmal mehr: „Wissenschaft ist der Zukunftsmotor unserer Stadt.“
Zur Exzellenzstrategie
Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern zählt zu den größten deutschen Förderprogrammen für die Spitzenforschung in Deutschland. Bis 2025 standen jährlich 533 Millionen Euro zur Verfügung, ab 2026 soll die Summe auf jährlich 687 Millionen Euro steigen.
Welche Universitäten gefördert werden, entscheidet ein Exzellenzwettbewerb in zwei Förderlinien. Die erste, aktuelle Förderlinie bezieht sich auf Exzellenzcluster, die für sieben Jahre gefördert werden. In der zweiten Runde geht es darum, ob sich Universitäten als „Exzellenzuniversitäten“ bezeichnen dürfen. Für die Teilnahme sind mindestens zwei Exzellenzcluster erforderlich.
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