Nach Fahrradunfall: Senat stellt Projekt für Abbiegeassistenten vor
Am Freitag stellt der Senat ein Pilotprojekt zur Einführung von Abbiegeassistenten für LKW vor. Der Tod eines Fahrradfahrers hat die Dringlichkeit solcher Assistenzsysteme wieder in den Fokus gerückt.
Von Alicia WischhusenDer Unfalltod eines Radfahrers in Stellingen, der am Dienstag bei einem Abbiegemanöver eines Lastkraftwagens erfasst wurde, untermauert die Notwendigkeit von Abbiegesystemen. Der Senat gab nun bekannt, ein Pilotprojekt zur Einführung von Assistenzsytemen starten zu wollen. Das Vorhaben soll morgen von Verkehrssenator Michael Westhagemann und Innensenator Andy Grote der Öffentlichkeit präsentiert werden.
„Abbiegeassistenten sind verfügbare technische Lösungen, die im Straßenverkehr Leben retten können: Sie warnen LKW- und Busfahrer, wenn diese beim Abbiegen Fußgänger oder Radfahrer gefährden würden“, erklärt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Bislang wird die Einführung solcher Assistenzsysteme zwar vom BMIV gefördert, die Verwendung des Systems ist jedoch freiwillig.
„Abbiegeassistenten müssen vorgeschrieben werden“
Hamburg mache sich schon seit längerer Zeit für die verpflichtende Einführung entsprechender Systeme stark, heißt es in der Pressemitteilung des Senats. „Das ist auch längst überfällig“, findet Dirk Lau, Pressesprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. „Abbiegeassistenten müssen vorgeschrieben werden.“
Generell solle alles, was technisch möglich ist, um solche Unfälle zu vermeiden, gemacht werden, sagt Lau. „Ich wüsste nicht, was mehr Priorität haben sollte als das Leben der Radfahrer zu schützen“. Die Einführung von Abbiegeassistent genüge aber nicht. „Da müssen noch andere Maßnahmen ergriffen werden – zum Beispiel bauliche“, sagt der Pressesprecher.