
Raser auf dem Försterweg? Eine Frage der Perspektive
Auf dem Försterweg in Stellingen wird zu schnell gefahren. So sehen es Eltern einer Kita und ein Anwohner. Doch es gibt auch andere Ansichten.
Von Benedikt HojenskiDie Verkehrssituation im Försterweg und speziell vor der Elbkinder-Kita in der Hausnummer 51 beschäftigt weiterhin die Nachbarschaft. Eltern und ein Anwohner befürchten, dass es aufgrund zu schnell fahrender Fahrzeuge zu gefährlichen Situationen kommen könnte. Ist die Sorge berechtigt?
Lkw im Försterweg
Bereits im November vergangenen Jahres hatten die Eimsbütteler Nachrichten über die Situation im Stellinger Försterweg berichtet. Laut Anwohner Joachim Berg habe sich seitdem nichts geändert. Regelmäßig würden Fahrzeuge, darunter auch viele Lkw, trotz Tempo-30-Anordnung zu schnell unterwegs sein. Dass der Försterweg immer wieder als Ausweichstrecke genutzt werde, sei dabei ein Teil des Problems, sagt Berg.
Laut Bezirksamt Eimsbüttel sei der Lkw-Verkehr aber wegen der Gewerbeansiedlungen nicht zu vermeiden. Pläne, diese Situation zu ändern, gebe es nicht, so Bezirksamts-Sprecher Kay Becker.
Sind die Sorgen berechtigt?
Um mögliche Geschwindigkeitsverstöße festzustellen, hat die Polizei seit Dezember vergangenen Jahres nach eigenen Angaben zweimal einen mobilen Blitzer auf Höhe des Kindergartens aufgestellt.
Die Ergebnisse der Messungen: Bei 40 von etwa 7000 Messungen sei die Geschwindigkeit überschritten worden. Das entspreche einer Quote von etwa 0,6 Prozent, teilte die Pressestelle der Polizei auf Anfrage mit.
Ein Widerspruch?
Zwei Mütter kritisieren im Gespräch mit den Eimsbütteler Nachrichten jedoch den Standort der Messungen. Blitzer nur vor der Kita aufzustellen, helfe nicht. Auch auf anderen Abschnitten des Försterwegs befänden sich Kinder auf dem Weg zur Kita, in die Schule oder zum Spielplatz, sagen sie.
Eine andere Mutter berichtet, Eltern hätten sich untereinander vor dem Blitzer gewarnt. „Ich verstehe das nicht, es geht doch um unsere Kinder!“
Weiterhin keine Beschwerdelage
Bei der Polizei scheinen all diese Sorgen jedoch nicht anzukommen: An der Beschwerdelage im Försterweg soll sich seit Ende letzten Jahres nichts geändert haben.
Derzeit liege nichts bezüglich Geschwindigkeitsüberschreitungen im Försterweg vor, sagt ein Polizeisprecher. Eine Häufung von Unfällen sei auch nicht zu erkennen. Beim Bezirksamt liege ebenfalls nichts vor, teilt Pressesprecher Kay Becker mit.
Auch einige Eltern sehen keinen Grund zur Sorge. So meint zum Beispiel ein Vater: „Es ist hier nicht anders als anderswo auch.“ Er wohne um die Ecke und ihm persönlich sei nichts aufgefallen.
Derweil hoffen die anderen Eltern und auch Joachim Berg auf eine Veränderung. Doch sie wirken frustriert. Berg sagt: „Ich mache mir Sorgen. Ich habe selbst zwei Enkel in dem Alter.“
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