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Ingress – Kampf um die Weltherrschaft

Beim Spiel Ingress vereinigt sich die reale mit der digitalen Welt. Spieler durchstreifen die Städte und erobern Territorien mit einem Ziel – die Weltherrschaft.

Von Nele Deutschmann

Scharen von Menschen bevölkern mit über ihre Smartphones gebückten Köpfe die Straßen unserer Städte. Doch nicht jeder von ihnen ist mit einer konventionellen Nutzung des Gerätes beschäftigt – manche sind Agenten im Kampf um das Wohl der Menschheit.

Ingressspieler Timo Beuttenmüller in Aktion. Foto: Ada von der Decken
Ingressspieler Timo Beuttenmüller in Aktion. Foto: Ada von der Decken

Die Hintergrundgeschichte des Augmented-Reality-Spiels Ingress ist simpel: Der Spieler erfährt zu Beginn des Spiels, dass die fiktive Geheimorganisation „National Intelligence Agency“ eine neuartige Energie – Exotic Matter – auf der Erde entdeckt hat. Diese Energie nimmt Einfluss auf den Menschen, jedoch ist die genaue Wirkung nicht bekannt. Der Spieler muss sich entscheiden, ob er sich den „Enlightened“ anschließen will, die die Energie nutzen wollen, oder für den Widerstand („Resistance“) kämpft, der die Energie für gefährlich hält. Die Story wird im Verlauf des Spiels weiterentwickelt – der Ausgang ist ungewiss.

Eine Mischung aus Geocaching und Schnitzeljagd

Reizvoll für die Spieler sind die Komplexität und der Detailreichtum. Viele der Feinheiten werden erst im Laufe des Spiels erschlossen und erhalten die Spannung. Beide Seiten kämpfen weltweit um Gebiete. Dazu müssen sie Portale erobern, die aus realen Orten wie z.B. Sehenswürdigkeiten bestehen. Realität und Spiel verschmelzen.

Um Energie für die Angriffe zu sammeln und Portale zu hacken, muss sich der Spieler durch die Stadt bewegen. Die Aufmachung des Spiels erinnert an Google Maps, was nicht verwunderlich ist, da der Erfinder John Hanke früher für Google Maps und Earth arbeitete. 2012 brachte er das Spiel mit dem Google-Startup „Niantic Labs“ heraus, das seither einen phänomenalen Erfolg verzeichnen kann. Schon im ersten halben Jahr wurde das Spiel eine halbe Millionen mal runtergeladen. Die Idee war es, die Menschen weg von ihren Bildschirmen nach draußen zu bringen, und tatsächlich wirkt das Spiel wie eine Mischung aus Geocaching und Schnitzeljagd.

Ingress verbindet

Die Eimsbütteler Nachrichten trafen den Spieler Timo zum Gespräch. Foto: Ada von der Decken.
Die Eimsbütteler Nachrichten trafen den Spieler Timo zum Gespräch. Foto: Ada von der Decken.

„Das Herzstück von Ingress ist die soziale Komponente“, so Timo Beuttenmüller. Im „Reallife“ Zimmermann, verwandelt er sich nach der Arbeit oder auch in der Mittagspause in einen Agenten des Widerstands – von den Eingeweihten auch Schlumpf genannt, da sie auf dem Bildschirm in blau erscheinen und gegen die grünen „Frösche“ der Erleuchteten antreten.

Um in diesem Spiel erfolgreich zu sein, muss man mit anderen zusammen spielen. Neue Spieler werden unterstützt, in die Feinheiten eingewiesen und man trifft sich, um gemeinsam den Feind zu bekämpfen. Die Anonymität anderer Spiele wird hier kaum beibehalten. Es existiert eine große Community, in der sich die Spieler nicht nur austauschen, sondern auch Events organisieren, die über Google+ und den Google Chat Hangout kommuniziert werden.

Ob Malle oder Rom – Ingress ist dabei

Teilweise schließen sich die Spieler zu spektakulären Aktionen zusammen. Der Eimsbüttler Timo erzählt von einem Event, bei dem in einer Nacht 65 Agenten des Widerstandes den ganze Raum Hamburg erobert haben. Auch andere Spektakel, wie das Bauen von Bildern, Namen und Symbolen durch die Eroberung von Portalen finden statt. Diese Bilder sind dann für kurze Zeit auf der Karte zu erkennen. Sogar Reisen werden angetreten, wenn Veranstaltungen (Anomalien genannt) in verschiedenen Städten stattfinden, wobei sich die Reisenden immer auf die Unterstützung der Community verlassen. „Es wird Couchsurfing organisiert, Handykarten beschafft und Stadtführungen für den ersten Tag geplant“. Schaut man sich die Portale in Timo Beuttenmüllers Ingress-Account an, wirkt es wie ein privates Ferienfotoalbum. So hat er schon in Rom gespielt, und verteidigt noch immer Portale auf Mallorca oder in Dänemark.

Hoher Bewegungsfaktor

Neben den sozialen Kontakten bietet das Spiel einen weiteren Vorteil. Da der Spieler laufen muss, um die benötigte Energie zu erwerben und die Portale zu hacken, hat das Spiel einen hohen Bewegungsfaktor. Mit den drei Stunden, die der leidenschaftliche Spieler Timo pro Tag durchschnittlich spielt, legt er in der Woche ca. 80 Kilometer zurück. „Die verbrauchten Kalorien gleichen sich aber durch die Süßigkeiten oder die Biere, die man zusammen isst und trinkt, ganz schnell wieder aus.“

Große Community in Eimsbüttel

Auch in Eimsbüttel herrscht unbemerkt von den Unwissenden ein reger Ingress-Betrieb. Die Herrschaft hat hier der Widerstand. Schaut man sich

Hotspot in Eimsbüttel: Die Apostelkirche. Foto: Ada von der Decken.
Hotspot in Eimsbüttel: Die Apostelkirche. Foto: Ada von der Decken.

die Karte an, sind fast alle Portale blau. Einen Spot bildet dabei die Apostelkirche. An Sommerabenden kann man bis zu zwanzig Menschen um die Kirche herumstromern sehen, vertieft in ihre Smartphones und eifrig bemüht die eindringenden „Frösche“ zu bekämpfen.

Datenschutz

Die Community achtet aufeinander. Spielt Timo eine Zeitlang nicht, wird schon mal nachgefragt, ob alles in Ordnung ist – auch von der gegnerischen Seite. Als regelmäßiger Spieler kennt man die Tagesrhythmen der anderen und weiß wo sie sich regelmäßig aufhalten. Da Ingress über GPS gespielt wird, kann Google jeden Spieler genau lokalisieren und auch über illegale Apps und Programme ist das Ausspionieren möglich. Für Timo ist das allerdings kein Problem. Er habe den Nutzungsbedingungen von Google zugestimmt und wusste, worauf er sich einlässt.

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