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Die Vorfreude auf die anstehende Weltmeisterschaft ist getrübt: Mit ihrem Alternativprogramm setzen die Inhaber der "Mathilde"-Bar ein Zeichen gegen das Sportevent. Foto: Kristin Gebhardt
Die Vorfreude auf die anstehende Weltmeisterschaft ist getrübt: Mit ihrem Alternativprogramm setzen die Inhaber der "Mathilde"-Bar ein Zeichen gegen das Sportevent. Foto: Kristin Gebhardt
Weltmeisterschaft

Katar-Boykott: Das alternative WM-Programm

Die Fußball-Weltmeisterschaft startet am Sonntag. Wann spielt Deutschland? Wo werden die Partien übertragen? Fragen, die wir bei früheren Turnieren beantwortet haben. Dieses Mal nicht. Über die Gründe und welche Veranstaltungen es stattdessen in Eimsbüttel gibt.

Von Julia Haas

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar steht in den Startlöchern. Am Sonntag eröffnen die Mannschaften von Katar und Ecuador das Turnier. Was bei früheren WMs Vorfreude auslöste, sorgt dieses Mal für Kopfzerbrechen. Statt „Wo schaue ich das Spiel“, fragen sich viele, ob sie das Sportturnier überhaupt verfolgen – oder lieber boykottieren.

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Mehrere Eimsbütteler Kneipen und Bars haben sich entschieden, die diesjährige WM nicht zu übertragen. Für alle, die das Sportevent auch am heimischen Fernseher nicht unterstützen wollen, haben wir ein Alternativprogramm für die Spieltage der deutschen Nationalmannschaft zusammengestellt.

20. November: Eröffnungsspiel

Eigentlich ist das Logo für durchtanzte Nächte und laute Bands bekannt. Jetzt verwandelt sich der Club für kurze Zeit in ein Musiktheater und lässt das Leben von Kurt Cobain Revue passieren. Los geht es um 19 Uhr, Einlass ab 20 Uhr.

Lust auf ein Konzert? Ab 20 Uhr tritt der britische Singer-Songwriter Jon Kenzi im Birdland auf.

23. November: Erstes Gruppenspiel von Deutschland

Das erste Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft beginnt um 14 Uhr. Wer nicht arbeitet, kann die Partie in einem der Eimsbütteler Cafés oder auf dem Weihnachtsmarkt ausblenden.

27. November: Zweites Gruppenspiel

Theater statt Fußball: Am 27. November führt das Aelita Musiktheater sein neues Weihnachtsstück „Die Rettung der Märchenwelt“ zweimal im New Living Home in Stellingen auf. Los geht es um 14:30 Uhr und 17 Uhr. Das Stück eignet sich für Kinder ab vier Jahren.

In den Hamburger Kammerspielen laufen ab 18 Uhr „Die Vodkagespräche“. Das Stück handelt von Geschwistern, die nach der Beerdigung ihres Vaters bei einigen Gläsern Vodka über Kindheit, Liebe, Familie und Verlust sprechen.

1. Dezember: Drittes Gruppenspiel

Die Mathilde Bar in der Bogenstraße hat mitgeteilt, dass sie die Weltmeisterschaft in Katar boykottiert. Damit keine Langeweile aufkommt, haben sich die Inhaber ein Gegenprogramm ausgedacht. Pünktlich zum Anstoß des dritten Gruppenspiels um 20 Uhr tritt der irische Kneipensänger Alex Walker mit Songs zum Mitsingen auf. Danach gibt der Dubliner Emmet O’Brien seine „Spoken Word Poetry“ zum Besten.

WM 2022: Warum Katar boykottieren?

Seit 2010 steht fest: Die Weltmeisterschaft 2022 findet in Katar statt. Seitdem hat sich das Sportturnier zu einem der umstrittensten in der Fußballgeschichte entwickelt. Menschenrechtsverletzungen, tödliche Arbeitsbedingungen, hohe CO2-Emissionen: Die Liste der Kritik am Austragungsland – und damit auch an der Fifa – ist lang. Ein Überblick:

Insbesondere Homosexuelle und Frauen leiden unter der politischen und religiösen Ausrichtung des arabischen Landes. Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind in Katar verboten und stehen unter Strafe. In einer ZDF-Dokumentation hatte der katarische WM-Botschafter und frühere Fußball-Nationalspieler Khalid Salman Homosexualität als „geistigen Schaden“ bezeichnet.

Frauen brauchen Erlaubnis von Ehemännern

Der Lesben- und Schwulenverband Hamburg warnt queere Menschen davor, nach Katar zu reisen. Dem NDR sagte der Vorsitzende Wolfgang Preussner: „Da ist schon das Zeigen der Regenbogen-Flagge verboten und eine Gefahr, dass man verhaftet wird. Dann schaut man sich die WM im Gefängnis an.“

Keine Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen: Im Alltag sind katarische Frauen in verschiedenen Bereichen auf die Erlaubnis ihrer Ehemänner, Väter oder anderer männlicher Familienangehöriger angewiesen. Zum Beispiel wenn sie einen öffentlichen Beruf ausüben oder ins Ausland reisen wollen.

Stadionbau: WM-Komitee spricht von drei Toten

Acht Fußballstadien hat Katar für die diesjährige Weltmeisterschaft neu gebaut oder renoviert – und dafür tausende Gastarbeiter beschäftigt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sollen trotz angekündigter Reformen im Vorfeld der WM Arbeitsmigranten in Katar ausgebeutet und misshandelt worden sein.

Im Netz kursieren verschiedene Zahlen über mögliche Todesopfer im Zusammenhang mit den Bauarbeiten für das Fußballturnier. Das Organisationskomitee selbst spricht von drei tödlichen Unfällen im vergangenen Jahr, die sich auf Baustellen ereignet haben sollen. 37 weitere Menschen seien gestorben – jedoch nicht während der Arbeit.

Deutlich mehr Todesfälle in Katar?

Ein Bericht von Amnesty International deutet darauf hin, dass die Todesursache vieler Arbeitsmigranten in Katar nicht untersucht wird. Verlässliche Zahlen dazu, ob Menschen zum Beispiel durch „stundenlange Arbeit in extremer Hitze“ gestorben seien, liegen deswegen nicht vor.

Die Angaben aus Katar berücksichtigen außerdem nur Todesfälle, die explizit mit dem Stadionbau zusammenhängen. Menschen, die beim Bau von neuen Straßen oder Hotels ihr Leben verloren haben, tauchen in den offiziellen Angaben des Komitees nicht auf. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ berichtet von über 6.500 Gastarbeitern, die von 2010 bis 2021 in Katar verstorben sein sollen.

Alles andere als klimafreundlich

Und dann die Sache mit der Umwelt: Die Fifa und Katar werben damit, eine klimaneutrale WM auszurichten. Klima-Experten zweifeln das an. Sei es wegen der hohen Emissionen beim Bau der Stadien, der Klimaanlagen in den Stadien, die wegen der hohen Temperaturen in Katar notwendig sind, oder der durch die WM verursachten Flüge.

Christian Behrens von der Deutschen Umwelthilfe sagte im Juni gegenüber der Sportschau, dass aus ökologischer Sicht die WM-Vergabe an Katar eine verheerende Entscheidung gewesen sei.


Dass all das selbst eingefleischten Fußballfans die Lust an der WM nimmt, beweist der Inhaber des Restaurants Baradona in der Bismarckstraße. Noch nie habe er eine Weltmeisterschaft verpasst, dieses Mal will er sie boykottieren. Auch andere Bars und Kneipen hadern mit der WM-Übertragung.

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