Kick it like Caya
Jahre lang hat Caya Momm mit in der Jungenmannschaft trainiert und bereitete sich so intensiv auf die Spiele in der Nationalmannschaft vor. In diesem Jahr wurde die Eimsbüttelerin zu Hamburgs Amateurfußballerin des Jahres nominiert.
Von Christina RechZum ersten Mal in der Vereinsgeschichte des SC Victoria wurde eines der weiblichen Mitglieder zur Wahl der Hamburger Amateurfußballerin des Jahres aufgestellt. Wenn man einen Blick auf Cayas bisherige Fußballkarriere wirft, ist es nicht verwunderlich, dass sie unter den fünf besten Frauen ihrer Liga ist.
Angefangen hat ihre Fußballleidenschaft bereits mit etwa acht Jahren. Damals spielte sie noch für den ETV, bis sie 2011 zum SC Victoria wechselte. Die Mädchenmannschaft hat sie dabei immer nur vom anderen Spielfeld aus gesehen, denn Caya spielte von Anfang an im Jungsteam mit. „Dadurch, dass ich schon so früh damit angefangen habe, war das für mich immer ganz normal“, erklärt Caya, die sich als fester Teil der Mannschaft gesehen hat.
Nationalmannschaftsdebüt
Ihre herausragenden Leistungen machten seither die Runde und brachten sie sowohl in die U16-, als auch in die U17-Nationalmannschaft der Frauen. Dies bescherte ihr Anerkennung und Akzeptanz bei ihren männlichen Fußball-Kollegen. Direkt in ihrem Debüt in der Nationalmannschaft erlebte Caya ihren schönsten Fußballmoment: „Ich war auf der Bank, am Anfang, und wurde nicht eingewechselt.
Und dann vier Minuten vor Schluss bin ich doch noch rein gekommen. Man hat ja dann doch so ein bisschen Angst, irgendeinen Fehler zu machen, aber dann habe ich noch ein Tor geschossen!“.
Ins Frauenteam
Inzwischen spielt sie in der Oberliga und zwar gemeinsam mit dem gleichen Geschlecht. In Deutschland ist es so geregelt, dass es bereits ab der A-Jugend keine gemischten Mannschaften mehr gibt. „Ich bin von der B-Jugend der Jungs direkt in die Frauen-Oberliga gewechselt“, berichtet Caya. Der Aufstieg in die Regionalliga der Frauen wiederum, hätte den Umzug weg aus Hamburg bedeutet.
Das wollte die heute 17-Jährige nicht und tritt aktuell etwas kürzer. Dadurch hat sie in ihrer Freizeit nun auch mehr Zeit für andere Dinge. „Bei irgendwelchen Partys und Geburtstagen, wo ich am nächsten Tag ein Spiel hatte, bin ich oft nicht gekommen. Das war immer eine bisschen schade“, findet Caya, „Das ist etwas, das ich jetzt mehr mache“.
Nominierte Amateurfußballerin des Jahres
Am Montag, den 8. August, fällt die Entscheidung, darüber ob sich Caya über den Titel als Hamburger Amateurfußballerin des Jahres freuen kann.
Die Abstimmung findet online statt. Jeder, der will kann mitvoten. Für die Mittelfeldspielerin mit der Trikotnummer 13 wäre dies schon der zweite Titel; 2017 wurde sie vom Hamburger Sportverband bereits zur Jugendspielerin des Jahres gekürt. Ihre Chancen zu gewinnen schätzt Caya als gut ein. „Im Endeffekt sind es nur Klicks“, betont sie dennoch und erklärt: „Es kann natürlich sein, dass andere viel mehr Werbung für sich machen“.