Nach Mäuseplage: Kita Schmusebacke will wieder öffnen
Mehr als ein Jahr nach der Schließung aufgrund eines Mäusebefalls will die Kita Schmusebacke an der Osterstraße im Frühjahr 2025 den Betrieb wieder aufnehmen. Sind jetzt alle Probleme gelöst?
Von Christiane TauerFür die Eltern war es Ende des vergangenen Jahres ein Schock: Die Kita Schmusebacke an der Osterstraße musste überraschend schließen, rund 20 Kinder brauchten kurzfristig einen neuen Kitaplatz. Der Grund war laut Geschäftsführung ein „akuter Mäusebefall“ – was Erzieher und Eltern allerdings bezweifelten. Jetzt plant die Kita ihre Wiedereröffnung.
Kita Schmusebacke hat Räume behandeln lassen
„Unsere hübsche, kleine Kita Schmusebacke Eimsbüttel, hatte es Anfang des Jahres nicht leicht. Aufgrund eines Schädlingsbefalls mussten wir die Kita auf unbestimmte Zeit schließen. Nun freuen wir uns um so mehr, die Türen im Frühjahr 2025 wieder zu öffnen“, heißt es aktuell auf der Internetseite der Kita, die vier weitere Standorte im Hamburger Osten unterhält. Voranmeldungen für einen Kitaplatz seien schon jetzt möglich.
Ist das Mäuseproblem im Haus also gelöst? Laut Sozialbehörde habe es in den Räumen der Einrichtung sowie auf dem Außenspielgelände Schädlingsbehandlungen gegeben. „Der Sozialbehörde liegen Behandlungsnachweise vor“, sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Eine Betriebserlaubnis habe die Kita aber noch nicht wieder erhalten, ein entsprechendes Verfahren sei auch noch nicht angestrebt worden.
Wiedereröffnung, sofern Bedarf besteht
Warum die Kita trotzdem schon Voranmeldungen von Eltern entgegennimmt, begründet Kita-Geschäftsführerin Jutta Lembke gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten mit laufenden Planungen. Sie seien dabei, mit ihrem Kitaverband und der Behörde die Einzelheiten der Wiedereröffnung zu klären – „sofern ein entsprechender Bedarf an diesem Standort überhaupt noch besteht“.
Über die Voranmeldungen soll der Bedarf offenbar geprüft werden. Darüber hinaus stünden noch Handwerkerarbeiten an, so Lembke.
Ganzer Stadtteil von Mäusen und Ratten befallen?
Das Mäuseproblem sieht sie grundsätzlich in einem größeren Zusammenhang. Der ganze Stadtteil sei von Mäusen und Ratten betroffen, weshalb ein Schutzkonzept nötig sei, erklärt sie.
Ihre Vorschläge: Keine Biomüllabfälle oder Speisereste in offene Müllbehälter werfen, die dann in Hinterhöfen oder Kellerräumen lagern. Stattdessen könnte es von der Stadt geschlossene Müllbehälter mit entsprechenden Sicherheitsklappen an den Straßen geben. „Anwohner, Restaurants, Supermärkte, Kitas oder Schulen sollten mit einer Übergangsfrist ebenfalls speziell gesicherte Müllbehälter verpflichtend einsetzen.“
Personalengpässe in Kita Schmusebacke
Und wie sieht es mit dem Personal für die Einrichtung aus? Gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten hatten mehrere Erzieher im vergangenen Jahr von anhaltenden Personalproblemen in der Kita berichtet. Auch die Sozialbehörde war darüber informiert.
Sowohl Erzieher als auch Eltern hatten daraufhin vermutet, dass diese Engpässe der wahre Grund für die Schließung sei – und die Mäuseplage nur vorgeschoben, zumal sie nie eine Maus in den Räumen gesehen hätten.
Im Notfall werden Gruppen zusammengelegt
Jutta Lembke erklärt dazu, wie andere Träger auch würden sie sich um Nachwuchs- und Fachkräfte bemühen müssen. Weil viele junge Menschen heute in Teilzeit an drei bis vier Tagen die Woche arbeiten möchten, überlege sie, eine Vier-Tage-Woche einzuführen, allerdings nicht bei vollem Lohnausgleich.
Ansonsten könne es grundsätzlich immer wieder zu Engpässen in der Betreuung kommen, räumt sie ein. Auch Pädagogen hätten Familienangehörige oder Kinder, die krank werden können. „Für das Problem gibt es kurzfristig manchmal keine andere Lösung, als im Notfall Gruppen zusammenzulegen oder die Betreuungszeiten einzuschränken.“
Gerade Kleinkinder würden verlässliche Bezugspersonen benötigen, weshalb aus ihrer Sicht ständig wechselnde Interimsmitarbeiter, die über Zeitarbeitsfirmen kommen, keine pädagogisch sinnvolle Lösung darstellen, so die Geschäftsführerin. „Dies wird von uns offen kommuniziert, und wir überlegen daher, ob wir die Kita künftig nur noch in der Zeit von 8 bis 16 Uhr öffnen.“
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