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Nivea-Preis 2016 geht an den Grundschüler Markus Rud. Foto: Beiersdorf
Nivea-Preis 2016 geht an den Grundschüler Markus Rud. Foto: Beiersdorf
Preisverleihung bei Beiersdorf

Nivea-Preis: „Lebensretter 2016“ in Eimsbüttel geehrt

Die DLRG und Beiersdorf haben am Donnerstagabend in Eimsbüttel die „Lebensretter 2016“ geehrt. Unter den Preisträgern war auch der Grundschüler Markus Rud. Der Neunjährige hatte seinen zweijährigen Bruder nach einem Sturz in einen Pool wiederbelebt.

Von Matthias Berger

Markus Rud teilt sich die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung als „Lebensretter 2016“ mit Michael Seebold. Der 41-Jährige hatte den Jungen telefonisch bei der Wiederbelebung begleitet.

Am 3. September waren Markus Rud und sein kleiner Bruder Rudolf allein mit ihrer Großmutter zu Hause im hessischen Korbach. Kurz nachdem Rudolf in einem unbeobachteten Moment in den 1,50 Meter tiefen Swimmingpool im Garten gefallen war, sah die 65-Jährige ihren jüngeren Enkel regungslos im Wasser treiben. Sofort zog sie gemeinsam mit Markus das Kleinkind aus dem Pool. Da die Oma nur schlecht Deutsch spricht, rief der Neunjährige die Feuerwehr an und meldete weinend den Notfall.

Sein Glück: Michael Seebold von der Leitstelle des Landkreises Waldeck-Frankenberg arbeitet seit 20 Jahren im Rettungsdienst und hat Erfahrung damit, eine Reanimation telefonisch zu begleiten. Er beruhigte Markus und gab ihm dann exakte Erste-Hilfe-Anweisungen: stabile Seitenlage, Nase zuhalten, in den Mund pusten. Kurz darauf hörte er Rudolf husten und atmen. Der vier Minuten später eintreffende Notarzt stabilisierte den Zweijährigen weiter und begleitete ihn per Rettungshubschrauber in die Klinik. Seebold – selbst Vater von zwei Kindern – besuchte Markus noch am selben Abend und lobte ihn für sein kluges Verhalten.

Jogi Löw zollt per Videobotschaft Respekt

Markus Rud ist der jüngste Preisträger in der Geschichte der Auszeichnung. Nicht nur aus Sicht der DLRG und von Beiersdorf haben den Grundschüler und Seebold außergewöhnliche Teamarbeit und Courage bewiesen. Auch Bundestrainer Jogi Löw zollte dem Neunjährigen per Videobotschaft auf der Preisverleihung in Eimsbüttel „höchsten Respekt“.

Drei weitere Preisträger erhielten die Auszeichnung aus den Händen von Iain Holding, General Manager Deutschland der Beiersdorf AG, und DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje. In der Kategorie Soforthilfe eines DLRG-Mitgliedes nahm Daniel Knoch aus Wuppertal den Preis mit nach Hause. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde die DLRG-Ortsgruppe Bad Zwischenahn ausgezeichent. Der Sonderpreis „Seepferdchen-Unterstützer“ ging an Marina Steiert aus Schwanewede. Die mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Preise sind bundesweit die einzigen für Lebensrettungen aus Wassergefahren und ehrenamtliches Engagement im Wasserrettungsdienst.

In seiner Rede vor 400 Gästen betonte Iain Holding: „In der DLRG wirken Menschen aus allen Altersschichten und quer durch die Republik – alle diese Menschen haben eines gemeinsam: Sie sind mutig, haben Zivilcourage und setzen ihr eigenes Leben ein, um das anderer zu retten.“ Bis August sind nach Angaben der DLRG allein in Deutschland 425 Menschen ertrunken.

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