
Grundstein gelegt, Mieter fehlen noch
In Lokstedt entsteht Norddeutschlands erster innerstädtischer und mehrstöckiger Handwerkerhof. Am Mittwoch wurde der Grundstein für die “Meistermeile” gelegt.
Von Phillip Holländer70 Handwerksbetriebe mit rund 400 Angestellten sollen ab 2019 am Offakamp Platz finden. Den Grundstein dazu legten nun der Erste Bürgermeister Olaf Scholz, Handwerkskammerpräsident Josef Katzer, Bezirksamtsleiter Kay Gätgens und Martin Görge, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH.
Meistermeile soll Schule machen
Vier Etagen, moderne Ausstattung und faire Mieten – damit wirbt das Pilotprojekt vor allem um kleine und mittlere Handwerksbetriebe. “Das Handwerk gehört zu Hamburg und das in die Mitte der Stadt”, eröffnete Olaf Scholz die Grundsteinlegung. Er sei sich sicher, dass die Meistermeile Schule machen werde, denn schon jetzt orientierten sich andere Hamburger Projekte an der Idee. Eine Auslastung der Flächen wie bei dem Vorbild der Münchner Gewerbehöfe von 90% seien für ihn möglich.
Noch freie Flächen
Bisher sieht der aktuelle Stand der Reservierungen aber noch anders aus. Für rund 50% der Flächen gäbe es bisher Interessenten, lediglich 11% seien fest vermietet, erläutert Martin Görge von der Sprinkenhof GmbH. Eine komplette Auslastung sei unrealistisch. Mit 80% vermieteter Fläche zum Bezug sei er zufrieden.

“Hier wird Zukunft gebaut”
Bezirksamtsleiter Gätgens zeigte sich sichtlich stolz, dass der Handwerkerhof in Eimsbüttel entsteht. “Hier am Offakamp entsteht ein wichtiger Baustein um Lokstedt als einen lebendigen und urbanen Stadtteil zu etablieren”, so Gätgens. So würden der effiziente Bau auf vier Etagen, bezahlbare Mieten und die kurzen Wege zwischen Arbeitsplatz, Kunden und Wohnort zeigen, dass hier Zukunft gebaut werde.

Nähe zu Kunden lockt Handwerker
Dachdecker Matthias Alms gehört seit der Konzeption der Meistermeile Ende 2014 zu einem der ersten Interessenten. Zur Grundsteinlegung bekam er von Olaf Scholz symbolisch den Mietvertrag übergeben. “Eimsbüttel ist ein toller Stadtteil, hier sind wir viel Näher an unseren Kunden”, freut sich Alms jetzt schon auf seine 500 Quadratmeter Betriebsfläche. Auch wenn er durch Bauverzögerungen zur Überbrückung auf ein Betriebsgelände in Rissen ausweichen musste und die Miete in der “Meistermeile” höher sein wird als dort. Bei einem von der Handwerkskammer organisierten Stammtische wolle er seine baldigen Nachbarn kennenlernen.