
Sichere Schulwege: Grüne fordern zügige Umsetzung
Seit Jahren wird über sichere Schulwege rund um die Gustav-Falke-Straße und die Bundesstraße diskutiert. Wie sieht es mit der Umsetzung aus?
Von Frieda StadtlanderUm die Schulwegsicherheit für Schüler zu erhöhen, forderten die Grünen und die CDU bereits 2021 ein neues Verkehrskonzept. Bis heute lassen große Teile der Umsetzung auf sich warten. Ein Überblick.
Schulcluster Eimsbüttel
Rund um die Gustav-Falke-Schule und die Bundesstraße gibt es einen „Schulcluster“. Hier liegen viele Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen, sodass insbesondere während der Stoßzeiten viele Fußgänger und Radfahrende unterwegs sind.

Im gesamten Schulcluster gibt es rund 6.000 Schüler. Einige Schüler und Eltern haben eine Initiative gestartet, um Maßnahmen zur Verkehrssicherheit zu ergreifen, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen Eimsbüttel.
Gefahrenstellen im Schulcluster
Um die Schulwege sicherer zu machen, haben die Beteiligten zunächst die Gefahrenstellen im Schulcluster erörtert. In einem Beteiligungsprozess mit der Polizei, Eltern, Schülern, der Schulbehörde und Pädagogen kamen über 1.000 Beiträge zusammen, die die Konfliktstellen aufzeigten.
Dabei kam heraus, dass zum Beispiel der Radweg an der Bogenstraße zu unübersichtlich sei, die Ampel an der Kreuzung Schlankreye/Heymannstraße für Fußgänger unverhältnismäßig lange rot sei und der Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße wohl vermeidbar wäre.
Lösungsvorschläge
In weiteren Workshops haben die Beteiligten die Anliegen konkretisiert, Ideen gesammelt und Maßnahmen diskutiert. Dabei ging es sowohl um solche, die sich kurzfristig umsetzen ließen, als auch um langfristige Vorhaben.
Schnell umsetzbar wären beispielsweise Fahrradbügel neben den Schulen, um mehr Anreize zu setzen, mit dem Fahrrad zu kommen. Im gleichen Zuge könnten sich Kfz-Parkplätze in Fahrrad-Parkplätze verwandeln. Für Schüler, die mit dem Bus zur Schule kommen, könnte es Laufgruppen von den Busstationen zu der jeweiligen Schule geben.
Ideen, die einer längeren Umsetzung bedürfen, sind beispielsweise Kfz-freie Bereiche. So könnte mehr Raum für Begegnung und Aufenthalt sowie eine höhere Qualität des Stadtraums entstehen. Denkbar wäre eine Verkehrsberuhigung der Gustav-Falke-Straße.
Neue Verkehrsführung
Im weiteren Verlauf hat ein Planungsbüro ein Konzept für das Schulcluster erstellt. Dieses wurde im Kerngebietsausschuss des Bezirks vorgestellt.
Diese Maßnahmen sind enthalten:
- Durchfahrtssperre und Verkehrsberuhigung in der Gustav-Falke-Straße und Kielortallee
- Einbahnstraßenregelung in der Gustav-Falke-Straße
- Fahrradstraße in der Hohe Weide
- Einbahnstraße im südlichen Abschnitt der Bundesstraße
- Ausweitung von Tempo 30 auf den Bezirksstraßen
- Diagonalsperre in der Schlankreye zur Verhinderung von Durchgangsverkehren
Im April 2024 beschloss die Bezirksversammlung außerdem, dass der Kreuzungsbereich Heymannstraße und Gustav-Falke-Straße sicherer gestaltet werden soll. Weiter hieß es in diesem Antrag, dass das zuständige Fachamt die Maßnahmen des Verkehrskonzepts, die nur kleine Eingriffe erfordern, direkt umsetzen kann.
Was wurde bisher umgesetzt?
Auf Anfrage beim Bezirksamt Eimsbüttel erklärt dieses, was bislang passiert ist. Bei der Goebenbrücke wurde ein Aufmerksamkeitsstreifen zur Verlangsamung des Radverkehrs angebracht, heißt es von der zuständigen Pressestelle.
Querungshilfen auf Höhe der Kielortallee wurden bisher nur beschlossen, die bauliche Ausführung würde aber noch Zeit in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus sei das Bezirksamt mit den Schulen im Schulcluster im Kontakt. Momentan sei zum Beispiel die Schule Kielortallee bei der jährlichen Aktion der Polizei „Rücksicht auf Kinder“ dabei. Alle Schulen haben vom Bezirksamt eine Übersicht erhalten, um sich zu informieren, was sie selbst für die Verkehrssicherheit ihrer Schüler tun können.
Forderung der Grünen: Umsetzung vorantreiben
Die Bezirksfraktion der Grünen Eimsbüttel fordert nun eine zügige Umsetzung der Maßnahmen im Sinne des erarbeiteten Verkehrskonzepts. Ein entsprechender Antrag wurde am 20. Februar in der Bezirksversammlung beraten.
Konkret bitten die Grünen die Bezirksamtsleiterin, auch längerfristige Maßnahmen anzustoßen. Dabei sollen besonders die Aspekte des Baumschutzes und der Barrierefreiheit Beachtung finden. Zudem solle auf Landes- und Bundesebene geprüft werden, inwiefern Förderungen für den Fuß- und Radverkehr sowie die Verkehrs- und Schulwegsicherheit weiterhin möglich sind.
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