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Kreiselbegrünung Lutteroth
Wird die Plastikbegrünung der Kreisel bald das letzte Grün in Eimsbüttel sein? Laut Zahlen des NABU ein mögliches Zukunftsszenario. Foto: Phillip Holländer
Hamburgs Grün erhalten

Zahlenpfusch beim Naturschutzbund

Vor Beginn der Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ alarmierte der Naturschutzbund die Bewohner mit einer erschreckenden Zahl: durch das Wachstum der Stadt verlieren die Bewohner jährlich 200 Hektar ihrer beliebten Grünflächen. Nun kamen Ungereimtheiten in den Behauptungen des NABU ans Licht.

Von Vanessa Leitschuh

Die Eimsbütteler Nachrichten berichteten im November über die neue Volksinitiative des Naturschutzbundes in Hamburg: „Hamburgs Grün erhalten“. Die Initiative kämpft für den Erhalt des Stadtgrün und somit gegen das Wohnungsbauprogramm des Senats, das jährlich Raum für 10.000 neue Wohnungen schaffen will.

Grüne Oasen der Stadt bald zubetoniert?

Schritt für Schritt verschwinden Hamburgs Freiflächen und Naturanlagen. Eine Volksinitiative des NABU kämpft gegen das Grau und für mehr Lebensqualität durch den Erhalt der Stadtnatur.

Zahlen über Grünflächenverbrauch unzuverlässig

In den Medien wurde nun aufgedeckt: Die alarmierenden Zahlen des NABU – Hamburg verbrauche jährlich 200 Hektar Land – sind nicht verlässlich.

Tatsächlich ist diese Zahl zwar in Statistiken der Behörden ausgewiesen, doch auf eine Änderung der Erfassungsmethoden von Siedlungs- und Verkehrsflächen zurückzuführen. Somit ist der Verlust der Grünflächen auf dem Papier zu sehen, aber nicht dort, wo sie laut NABU tatsächlich stattfindet: in der Stadt.

Verschiedene Daten, verschiedene Ergebnisse

Laut NABU verbrauchte Hamburg Grünflächen von 246 Hektar für Neubauten in den Jahren 2011 bis 2016. Was ein Grünverlust von nur knapp 50 Hektar jährlich wären.

Weitere Zahlen ergeben sich aus Daten des Flächennutzungsplans, der eine Übersicht darüber liefert, welche Art der Flächennutzung in welchen Bereichen der Stadt geplant ist. Im Hinblick auf die letzten 20 Jahre weist Hamburg demnach im Schnitt nur zusätzliche zehn Hektar Land für neue Wohn- und Gewerbeflächen auf.

Wie viel Grün bleibt nun wirklich?

Nach Zahlen des Statistikamts Nord besteht Eimsbüttel aus rund 57 Prozent Gebäudefläche. Doch darunter fallen auch Freiflächen, wie Gärten oder Spielplätze. Somit sind lange nicht die gesamten 2.800 Hektar Gebäudefläche auch bebaut.

Zehn Prozent der gesamten Bodenfläche Eimsbüttels sind als Erholungsfläche ausgewiesen. Hinzu kommen fünf Prozent Waldfläche und knapp acht Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche.

6. Spaziergang am Kaiser-Friedrich-Ufer Naturliebhaber lockt das Kaiser-Friedrich-Ufer zu einem Spaziergang durch die Winterlandschaft. Dicke Socken und Stiefel, Schal und Handschuhe – fertig ist die Ausrüstung für ein paar Schritte am Isebekkanal. Denn vor allem im Schnee leuchtet die Natur noch schöner. Mit einem warmen Tee oder Kakao in der Hand frieren die Hände nicht ein. Foto: Ada von der Decken

„Natürlich Hamburg!“ – Mehr Natur für Hamburg

Das Naturschutzprojekt "Natürlich Hamburg!" für mehr Artenvielfalt startet. Wildes und gärtnerischen Grün soll noch enger zusammenwachsen und die biologische Vielfalt in Parks und Naturschutzgebieten gesichert werden. Dafür bekommt Hamburg als erste Metropole Bundesförderung für ein Großprojekt dieser Art.

Die NASA klärt auf

Da die Zahlen der Behörden offenkundig Verwirrung darüber stiften, wie viel Grün Hamburg nun bleibt:

Im vergangenen Jahr wurden Satellitenbilder der NASA ausgewertet. Ein Vergleich des Grünflächenanteils deutscher Großstädte bringt ein überraschendes Ergebnis: In der Rangliste der Städte mit mehr als 500.000 Einwohner steht Hamburg an der Spitze.

Mit über 70 Prozent Fläche mit Vegetation ist die Hansestadt die grünste Stadt aller deutschen Metropolen.

NABU führt Initiative fort

In einer Stellungnahme räumt die Umweltorganisation die Fehler in ihrer Datenbasis ein, die Zahlen werden nun neu geprüft.

Dennoch bleibt die Forderung der Initiative bestehen: der Senat solle künftig mehr Rücksicht auf die Erhaltung Hamburgs Grünflächen nehmen und dies im Landschaftsprogramm berücksichtigen.

Die Sammlung der Unterschriften zu dem Volksentscheid startete am 1. Dezember. Innerhalb von sechs Monaten muss der NABU 10.000 Unterschriften sammeln, damit die Initiative gegen den Grünfraß der Stadt als erfolgreich gilt.

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