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Ruth Geede im Gespräch. Foto: Jannika Grimm.
Trauer

Zum Tod der Autorin Ruth Geede

Mehr als 80 Jahre schrieb Ruth Geede Geschichten, Glossen, Artikel, Märchen und vieles mehr. Nun ist Deutschlands älteste Journalistin und Autorin im Alter von 102 Jahren verstorben.

Von Nele Deutschmann

1916 ist ein ereignisreiches Jahr. Der Erste Weltkrieg wütet in Europa, allein in der Schlacht von Verdun sterben mehr als 700.000 deutsche und französische Soldaten. Albert Einstein forscht an der allgemeinen Relativitätstheorie. Und in Ostpreußen wird ein kleines Mädchen geboren.

Älteste schreibende Journalistin

Vor über 100 Jahren kam Ruth Vollmer-Rupprecht, die unter ihrem Mädchennamen Ruth Geede als Journalistin und Autorin tätig war, als Frühchen in Königsberg auf die Welt – im Winter und ohne Brutkasten. Zehn Jahrzehnte später ist die laut Hamburger Autorenvereinigung älteste schreibende Journalistin Deutschlands verstorben.

Salomon Bondy und einer seiner Söhne, vermutlich Curt, im 1. Weltkrieg. Quelle: Tom Roeper und Familie

Geraubte Immobilien

Drei Jahre lang hat die Regionalhistorikerin Anke Schulz im Staatsarchiv Hamburg und anderen Archiven geforscht und Dokumente zusammengesucht. Sie belegen, wie die jüdische Familie von Salomon Bondy in Hamburg und dem damals noch nicht zur Hansestadt gehörenden Altona enteignet wurde. Im Eidelstedter Bürgerhaus legte sie am 28. April ihre Erkenntnisse dar.

Wie die Vereinigung am Mittwoch mitteilte, starb Geede am 17. April 2018 in Hamburg-Niendorf. „Sie beeindruckte bis zuletzt mit ihrem wachen Geist, mit dem sie die gesellschaftliche Entwicklung verfolgte“, so Pressesprecher Peter Schmidt.

Ein bewegtes Leben

Ihre Schaffen begann bei dem Reichssender Königsberg, wo Geede als freie Mitarbeiterin arbeitete. Mit 19 Jahren erschien ihr erstes Buch mit plattdeutschen Erzählungen. Doch dann kam der Zweite Weltkrieg und mit ihm die Flucht aus Ostpreußen.

Gemeinsam mit ihrer Familie floh Ruth Geede über die Ostsee nach Hamburg und entkam dabei nur knapp der russischen Armee. In Hamburg angekommen konnte sie sehr schnell ihre Arbeit als Journalistin bei der Lüneburger Landeszeitung wieder aufnehmen, wo sie bis 1995 arbeitete.

Bundesverdienstkreuz

Ruth Geede schrieb 50 Bücher, Theaterstücke und zahlreiche Artikel für verschiedene Medien. Lange schrieb sie einmal wöchentlich für die Preußische Allgemeine Zeitung. Mit ihrer Kolumne versucht sie, vermisste Preußen wieder zueinander zu bringen. 1985 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Die Trauerfeier findet am Donnerstag um 13.30 Uhr in der Barockkirche am Niendorfer Marktplatz statt.

„Monat des Gedenkens“ in Eimsbüttel

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Zu ihrem hundertsten Geburtstag haben wir Ruth Geede in Niendorf besucht. Bei Kaffee und Kirschkuchen sprachen wir über ihre Kindheit in Königsberg und ihren Beruf als Autorin und Journalistin. Nie wollte sie etwas anderes machen und habe den idealen Weg für sich gefunden, erzählte sie. Im Interview brach Geede mit Klischees und erzählte von einschneidenden Momenten ihres Lebens. Sie sprach von ihrer Flucht und blickte einfühlsam auf die gegenwärtige Flüchtlingssituation in Europa.

Im Interview: „Wir hatten alle den Krieg verloren“

Kamera: Jannika Grimm; Schnitt: Anna Gröhn und Jannika Grimm

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