13 Mal Picknick in Weiß
Am 30. August findet in Hamburg zum fünften Mal das „White Dinner“ statt. Das Riesenpicknick hat inzwischen Kultstatus erreicht und doch ist dieses Jahr vieles anders.
Von Dagny LackIn einigen Städten kann man plötzlich teure Tickets für das ursprünglich kostenlose Event kaufen, in Hamburg zwischen 13 Weißen Dinnern wählen und sich mit einer App zum gemeinsamen Schlemmen in Weiß verabreden. Seit 2010 fand das Massenpicknick in Weiß immer an wechselnden Orten in Hamburg statt.
Die Idee für das Weiße Dinner stammt ursprünglich aus Paris und nennt sich dort “Diner en blanc”, wurde dann aber in ganz Europa populär. Dieses Jahr gibt es gleich 13 Dinner in verschiedenen Teilen der Hansestadt, denn wegen des großen Interesses wurde das Konzept des Events geöffnet: Parallel zum Original-Dinner können jetzt auch andere Stadtteil-Initiativen und Privatpersonen am „Tag des Weißen Dinners“ in ihrem Viertel ein eigenes Picknick in Weiß veranstalten. So kann man sich entscheiden, ob man am 30. August im Stellinger Weg in Eimsbüttel, an der Promenade in Neumühlen (Ottensen), am Alsterdorfer Markt oder doch an einem der anderen zehn Standorte dinieren möchte. Jedes Dinner muss jedoch weiterhin unkommerziell, werbefrei und unpolitisch sein, damit der Grundgedanke des Events erhalten bleibt.
Negativer Trend: Kostenpflichtige White Dinner
In anderen deutschen Städten haben kommerzielle Veranstalter allerdings bereits eine Marktlücke gewittert und veranstalten nun kostenpflichtige White Dinner.
So fand beispielsweise am dritten August in München ein Weißes Dinner mit Live-Musik und Showprogramm statt. Die Karten hierfür kosteten um die 40 Euro und bei eBay wurden für das Event sogar Tickets für bis zu 200 Euro angeboten. Auch in Freiburg und Stuttgart gibt es mittlerweile Weiße Dinner, bei denen die Besucher für viel Geld fertig zubereitete Menüs inklusive Show-Ambiente serviert bekommen. Eine traurige Entwicklung. Gerade die unkommerzielle Grundidee des Events, wie das Genießen von selbst gemachten Mitbringseln, das Improvisieren von Tisch- und Sitzgelegenheiten und die Abwesenheit von Verkaufsständen, zeichnet den Edel-Flashmob aus und machen ihn zu etwas Besonderem. Zumindest in Hamburg ist und bleibt das weiße Picknick kostenlos.
Gemeinsam Dinieren – eine App macht’s möglich
Tag des Weißen Dinners: Der Picknickkorb ist gepackt, Stühle, Tisch und Dekoration hat man im Bollerwagen verstaut und auch das weiße Outfit ist perfekt. Nur eins fehlt – die passende Begleitung! Leute, denen dieses Szenario bekannt vorkommt, sollten es vielleicht mal mit SessionLine versuchen. SessionLine ist eine App, über die sich Gleichgesinnte in Hamburg zu sogenannten “Sessions“ verabreden können. Egal ob Volleyballspielen im Stadtpark, Segeln auf der Alster oder gemeinsam ein OpenAir-Festival besuchen – jeder Nutzer kann kostenlos eine Session zu einem Vorhaben veröffentlichen, zu dem er über seinen eigenen Freundeskreis hinaus Leute zum Mitmachen einladen kann. Umgekehrt kann man natürlich auch an Sessions Anderer teilnehmen. So kann man sich zum Beispiel auch absprechen, falls dem einen oder anderen mal ein Tisch oder Stuhl fehlt. Für das Weiße Dinner in diesem Jahr in Hamburg sind bei SessionLine bereits mehrere Sessions angelegt worden. Die App ist für iOS & Android verfügbar und kostenlos.
Was alles dazu gehört
Bevor es am 30. August um 17:00 mit dem festlichen Schlemmen losgeht, sollte man sicher gehen, dass man auch wirklich an alles gedacht hat. Da wäre zunächst einmal die Kleidung: Ein komplett weißes Outfit ist Pflicht. Einzige Ausnahme sind Schuhe, welche notfalls auch eine andere Farbe haben dürfen. Mitbringen sollte man außerdem einen gefüllten Picknickkorb, Tisch und Stühle und weiße Tischdecke und Geschirr. Darüber hinaus sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Ob Kerzenleuchter, Blumen, weiße Deko oder Wunderkerzen. Alles was den Abend noch stimmungsvoller macht, ist mehr als willkommen.
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