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Eimsbüttel im Filmfieber

Cannes ist vorbei – jetzt kommt Eimsbüttel. Das 29. Internationale KurzFilmFestival Hamburg läuft mitten im Viertel: Der Filmraum in der Müggenkampstraße zeigt die Titel des deutschen Wettbewerbs. Wir verraten unsere Favoriten.

Von Maria Kirady

Zwei Freundinnnen laden ihre Urlaubsflirts zu einem Wiedersehen ein. Was die Männer nicht ahnen: Aus einer der Affären ist ein Kind entstanden. Es folgen peinliche Gespräche über einen eingelaufenen Seemannsanzug, zu nasse Küsse und den erotischen Reiz von Facebook-Profilen. Dann wird überraschend klar, was der wahre Hintergrund dieses Treffens ist. Die Geschichte von „Leichtmatrosen II“, einem 32-minütigen Kurzfilm, ist schnell erzählt und enthält zugleich all die zwischenmenschlichen Reibungen, die die Partnersuche begleiten.

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Der Filmraum mit angegliedertem Zwischenraum, in dem sich der Kinosaal befindet. Foto: Filmraum

Die Filmauswahl ist bunt gemischt

„Leichtmatrosen II“ ist Teil des deutschen Wettbewerbs beim 29. Internationalen KurzFilmFestival Hamburg. Der deutsche Wettbewerb wird von Mittwoch bis Samstag vollständig im Filmraum in der Müggenkampstraße 43 gezeigt. „Ich rechne mit dreißig bis vierzig Besuchern pro Vorstellung, so wie beim letzten Mal“, sagt Inhaber Behzad Safari. Der Filmraum fasst bis zu fünfzig Leute. Es ist schon das zweite Jahr, in dem das Festival auch nach Eimsbüttel kommt.

Die Wettbewerbsfilme laufen in sechs Blöcken mit jeweils mehr als einer Stunde Spielzeit. Die Auswahl ist bunt gemischt und enthält Dokumentationen, Spielfilme, Animationen und Experimentelles.

Unsere Favoriten an jedem Tag

Den Auftakt unserer Favoriten macht am Mittwoch „Endless Day“. Der Film ist eine Reise mit einer Schlaflosen durch die Nacht. Sie erzählt, wir fühlen – wie es ist, wenn man sich todmüde durch den Tag schleppt und nachts hellwach mit Herzrasen im Bett liegt. Von den Filmen, die am Donnerstag laufen, favorisieren wir „Ein Wochenende in Deutschland“. Der Dokumentarfilm zeigt zwei homosexuelle Renter, wie sie am Wochenend liebevoll ihren sadomasochistischen Gästen den Hintern versohlen, um anschließend bei Kaffee und Kuchen mit ihnen über Alltägliches zu plaudern. Was nach Sex-Opa-Schmuddel klingt, ist ganz im Gegenteil ein hoffnungsvolles Porträt über Sex und Liebe im Alter. Jugendfrei ist es aber trotzdem nicht.

Blind Date mit der Kanzlerin

Am Freitag verzaubert uns zwar „Nashorn im Galopp“, in dem Bruno die Seele Berlins sucht und die Liebe findet, aber wir geben trotzdem „Sonntag 3“ den Vorzug. Die Idee des Films, sich ein Blind Date mit der Kanzlerin auszumalen, hat uns einfach überzeugt. Hinzu kommt die aufwendige Umsetzung: Düstere Kreideskizzen erzählen die Geschichte des Mannes, der Angela Merkel nachts in einer dämmerigen Spelunke trifft. Am Samstag macht „Nicht den Boden berühren“ bei uns das Rennen. Wir sehen darin, wie die 15-jährige Fila die Selbstzweifel der Pubertät mit Make-up und harten Sprüchen übertüncht, bis die Fassade langsam anfängt zu bröckeln.

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„Nashorn im Galopp“ ist eine hinreißende Liebesgeschichte in Berlin. Foto: Internat. KurzFilmFestival Hamburg

Der Kurzfilm traut sich was

Das Spiel mit Geschichten und die Freude am Experimentieren zeichnen die oft vernachlässigte Sparte des Kurzfilms aus. Hier experimentieren die Talente der Kassenschlager von morgen und schaffen dabei neue Genres und Erzählweisen. „Der Kurzfilm ist das Medium, das am meisten überrascht und sich was traut“, sagt Festivalsprecher Tim Gallwitz. Die Länge reicht von wenigen Minuten bis zu einer Stunde. Ein Kurzfilm ist eben nur so lang, wie eine Idee braucht, um sich auf der Leinwand zu entfalten. Sämtliche Film-, Trick- und Maltechniken sind erlaubt. Standardvorgaben gibt es nicht.

Von 700 Einreichungen blieben 29 Filme im Wettbewerb

Aus etwa 700 Einreichungen für den deutschen Wettbewerb hat eine fünfköpfige Jury in mehreren Runden eine Auswahl von 29 Filmen getroffen. Es sind in der Regel Abschlussfilme von Hochschulabsolventen oder Werke von professionellen Filmemachern. Der Preis für den besten Streifen ist mit 2000 Euro dotiert. Hinzu kommt ein Publikumspreis für den beliebtesten Film aus deutschem und internationalem Wettbewerb in Höhe von 1500 Euro.

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Der Kinosaal des Filmraums fasst etwa 50 Zuschauer. Foto: Filmraum

Kulturtaxe finanziert Festival mit

Die Kulturbehörde fördert das gesamte Festival, bei dem 400 internationale Filme in der ganzen Stadt gezeigt werden, nach eigenen Angaben mit 140.000 Euro aus dem regulären Haushalt – zuzüglich 60.000 Euro aus der 2013 eingeführten Kulturtaxe. Das parallel laufende KinderKurzFilmFestival Mo&Frise erhält insgesamt 60.000 Euro. Hinzu kommen Spenden der Hauptsponsoren sowie kleinere Zuwendungen zahlreicher Unterstützer, Ausrüster und Partner. Eine Vergütung an die Filmautoren wird nur für die Filme in den Sondervorstellungen gezahlt. Die Wettbewerbsteilnehmer bekommen nichts außer der Ehre dabei zu sein und der Chance auf einen der Preise. Das sei bei Filmfestivals so üblich, sagt Tim Gallwitz.

Wo finde ich das Programm und was kosten die Karten?

Am Samstag zeigt der Filmraum um 15:00 und 17:00 Uhr zusätzlich zum deutschen Wettbewerb noch zwei Kindervorstellungen aus dem MO&FRIESE-Programm.

Der Eintritt zu jedem Filmblock kostet 6,50 Euro ohne Ermäßigung, 5er, 10er oder Tageskarten sind günstiger. Die Karten für MO&FRIESE kosten für Kinder und Erwachsene je 3,50 Euro. Hier finden Sie das gesamte Programm des Festivals mit allen Wettbewerben und Sondervorstellungen in den teilnehmenden Hamburger Kinos sowie das komplette MO&FRIESE-Programm.

Unten zeigen wir Ihnen das Programm des deutschen Wettbewerbs und geben einen ersten Eindruck von den Filmen, die in den nächsten Tagen im Filmraum zu sehen sind. Diese finden Sie auch tagesaktuell auf unserer Startseite. Weitere Details zu den Filmen können Sie über die jeweilige Blocknummer in der Klammer aufrufen.

Filme im Deutschen Wettbewerb (Block 1) am Mittwoch, 05.06.2013:

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Quelle Filmbilder: Internationales KurzFilmFestival Hamburg

Filme im Deutschen Wettbewerb (Block 2) am Donnerstag, 06.06.2013:

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Quelle Filmbilder: Internationales KurzFilmFestival Hamburg

Filme im Deutschen Wettbewerb (Blöcke 3+4) am Freitag, 07.06.2013:

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Quelle Filmbilder: Internationales KurzFilmFestival Hamburg

Filme im Deutschen Wettbewerb (Blöcke 5+6) am Samstag, 08.06.2013:

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Quelle Filmbilder: Internationales KurzFilmFestival Hamburg

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