Abschied vom „Die Pampi Café“ im Hellkamp
Wieder schließt ein Café seine Türen: Das „Die Pampi Café“ im Hellkamp hat heute zum letzten Mal geöffnet, der Mietvertrag wurde nicht verlängert.
Von Vanessa LeitschuhZwölf Jahre lang war das „Die Pampi Café“ ein ruhiger, unaufgeregter Ort, fernab des Osterstraßentrubels. Nun schließt das portugiesische Café im Hellkamp. Heute ist der letzte Tag, an dem es geöffnet hat. Grund für die Schließung: Der Mietvertrag wurde nicht verlängert. Damit geht Eimsbüttel ein weiterer Nachbarschaftstreff im Hellkamp verloren. Im Dezember wurde bereits die Schließung der Cosy Bar nach 18 Jahren bekannt.
Einen ganzen Schokokuchen
Das „Die Pampi Café“ öffnete am 1. Juli 2007, seitdem war es Anlaufstelle für Jung und Alt. Portugiesischer Kaffee, Pastel de Natas und Toast – gefrühstückt wurde hier den ganzen Tag. Ob die Geburtstagsfeier, das erste Date oder die Einschulungsfeier – so scheinen viele Eimsbütteler eine Geschichte zu dem Café zu haben.
Nicht nur die Kunden, auch Inhaber Michael Dörries nimmt nur schweren Herzens Abschied: „Nach zwölf Jahren hat man schon treue Kunden, Kinder, die man heranwachsen gesehen hat, die mittlerweile selbst kommen und einen Kakao trinken.“
„Wenn der kleine Junge zur Mutter sagt: ‚Mama, ich kauf jetzt jeden Tag einen ganzen Schokokuchen, dann müssen sie nicht schließen‘ – dann tut das schon weh“, so Dörries weiter.
Der erste Concept-Store Hamburgs
„Es ist das erste Mal, dass ich etwas schließe, ich kenne nur den umgekehrten Weg.“ Denn neben dem Café gibt es mittlerweile drei „Die Pampi Stores“, zwei davon ebenfalls in Eimsbüttel, im Heußweg und in der Osterstraße. Die Ladenfläche im Hellkamp war jedoch das erste „Baby“, hier fing alles an.
In den Anfängen 2007 war vorne ein Café eingerichtet und im hinteren Bereich konnten Kunden Kleidung kaufen. „Der erste Concept-Store sozusagen – damals gab es diesen Namen noch nicht“, erklärt Dörries. Als sich 2009 die Möglichkeit bot, den Concept-Store in die Karl-Schneider-Passagen zu verlegen, wurde aus dem Laden im Hellkamp ein reines Café.
„Wenn, dann nur in Eimsbüttel“
Was nun mit den Räumlichkeiten im Hellkamp geschehen wird, weiß der Gastronom nicht, es habe „so gut wie keine Kommunikation stattgefunden“. Man werde sich wohl auch nicht im Guten trennen.
Auch wie es mit dem Café weitergeht, ist derzeit noch unklar. Bisherige Alternativen hätten nicht gepasst, wären eine zu große Einschränkung gewesen. „Ich werde mir ein bisschen Luft und Zeit nehmen, schauen wie sich das anfühlt und ob meine Hände überhaupt ruhig sein können“, erklärt der Cafébesitzer, der bereits seit 24 Jahren in der Gastronomie arbeitet.
„Aber wenn, dann nur in dem Viertel hier.“ Das habe Michael Dörries für sich entschieden. Ihm seien der Stadtteil und die Menschen hier ans Herz gewachsen. „Also wenn ich nochmal Gastronomie mache, dann definitiv in diesem Quartier.“