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Anke Rees erhält in der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel die Vergangenheit des Viertels aufrecht. Foto: Anke Rees
Anke Rees leitet die Geschichtswerkstatt Eimsbüttel. Foto: Privat
Magazin #37

Sie hält Eimsbüttels Vergangenheit lebendig

Die Geschichte des Stadtteils soll nicht in Vergessenheit geraten – dafür macht sich Anke Rees mit der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel stark.

Von Gast

Begeisterung für Geschichte kann anstecken. Etwa, wenn man Dr. Anke Rees zuhört. Sobald sie von der Vergangenheit und den kleinen Geschichten aus Eimsbüttel erzählt, leuchten ihre Augen. Sie schafft es, dass man den Wunsch verspürt, sich in alte Akten zu vertiefen und historische Bücher zu wälzen. Dafür ist die Geschichtswerkstatt Eimsbüttel in der Sillemstraße 79 der perfekte Ort.

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Seit mehr als einem Jahr leitet Anke Rees die Einrichtung und erweckt die Vergangenheit des Stadt­viertels und seiner Menschen zum Leben. Hier können Besucher ihre eigene Geschichte und die der Nachbarschaft entdecken. Oft ­kämen zum Beispiel Eimsbütteler, weil sie mehr über die Geschichte des Hauses, in dem sie wohnen, wissen wollen, erzählt sie.

Vom Journalismus zur Geschichte

Rees ist Kulturwissenschaftlerin und Historikerin, ihre Karriere startete sie jedoch im Journalismus. Was sie dabei störte: „Immer wenn Geschichten so richtig spannend wurden, musste man aufhören.“ Dem Journalismus fehle manchmal die Zeit, Themen länger zu betrachten und in die Tiefe zu gehen.

Nach zehn Jahren in verschiedenen Redaktionen wechselte sie deswegen zum Studium an die Uni­versität. Ihren Schwerpunkt legte sie auf Stadtforschung und Kulturgeschichte. In diesem Bereich arbeitete sie in Forschungsgruppen, ­wurde Lehrbeauftragte an verschiedenen Uni­versitäten im ­deutschsprachigen Raum und bot Stadtrundgänge in Ham­burg an. Schließlich gründete sie ihr eigenes Büro, das sie neben ihrer Arbeit in der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel weiterführt.

Vergangenheit und Zukunft gestalten

Bei allen Projekten ist es Rees wichtig, nicht nur die Vergangenheit aufzuarbeiten, sondern auch die Zukunft mitzugestalten. Aktuell plant sie das Ver­anstaltungsprogramm der Geschichts­­werkstatt und überlegt, wel­che Themen langfristig in den Fokus rücken – zum Beispiel Demokratiebildung und politisches Engagement.

Später will sie auch die zeitgenössische Lokalgeschichte abbilden – etwa die Musikszene in Eimsbüttel, die den frühen Hip-Hop der 90er Jahre prägte. Dafür hofft sie, mehr jüngere Menschen zu gewinnen.

Geschichte endet nie

Mitgestaltung und Engagement liegen ihr in allen Bereichen am Herzen. „Wenn wir es nicht schaffen, Menschen für ihre Geschichte zu begeistern, können wir in nicht allzu ferner Zukunft alle Geschichtswerkstätten dichtmachen“, warnt sie.

Bis in die 1980er Jahre sei Geschich­te von oben geschrieben worden, doch sie finde auch unten statt, sagt Rees. Vor Ort und im Alltag, mit den Menschen. „Geschichte wird von uns allen gemacht. Jeden Tag.“

Jetzt widmet sie sich aber erstmal wieder den Kartons, die sich in der Geschichtswerkstatt stapeln und die sie noch sichten will. Auch diese Aufgaben – Kisten durchstöbern und kleine Geheimnisse aufdecken – liebt Rees.

info

Geschichtswerkstatt

Die Eimsbütteler Geschichtswerk­statt wurde 1983 gegründet und ist Teil des gemeinnützigen Vereins Morgen­land e.V. Als eines von über 20 Stadtteilarchiven und Geschichts­werkstätten der Stadt sammelt, erforscht und vermittelt sie das Ge­dächtnis Hamburgs vor Ort.

Die Geschichtswerkstätten sind im Hamburger Dachverband ­organisiert, aber jede arbeitet ­selbstständig, wird von den Menschen in den ­Be­zirken betrieben und gestaltet und hat andere Schwerpunkte.

Die Geschichts­werkstatt Eimsbüttel ist Archiv, Ver­anstaltungsort und Plattform für den Austausch. Eine Art „­dritter Raum“, abseits von Konsum und Verpflich­tungen, in dem Menschen ihre eigene Geschichte und die des Stadtteils entdecken und erleben können.

Der Bezirk Eimsbüttel hat geschichtlich einiges zu bieten: von der jüdischen Vergangenheit des Grindelviertels über das koloniale Erbe des Familien­imperiums Hagenbeck bis hin zur Geschichte des Wohnens – wie sie sich aktuell etwa an der Entwicklung des Beiersdorf-Geländes nahe des Weihers nachzeichnen lässt.

Mehr Informationen zur Geschichtswerkstatt gibt es online.

Text: Erik Klügling


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