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Der Wunderbaum. Foto: Anna H.-Stein
Jährlich verschwinden mehr Bäume aus Eimsbüttel als neue gepflanzt werden. Foto: Anna H.-Stein
Baumbestand in Hamburg nimmt ab

Bäumchen wechsle dich: mehr Bäume gefällt, weniger ersetzt

Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2017 in Eimsbüttel mehr Bäume gefällt – jedoch weniger Nachpflanzungen vorgenommen als 2016. Nicht nur im Stadtteil Eimsbüttel ist dieser Trend zu erkennen.

Von Vanessa Leitschuh

Bäume beleben das Stadtbild, sie sind ein Lebensraum für Tiere, spenden Schutz und Schatten. Sie mindern den Stadtlärm, filtern Schadstoffe aus der Luft. Neben dem Verlust der Grünflächen verschwinden auch immer mehr Bäume aus der Stadt.

Dabei sind sie ein wichtiger Kontrast zu Bauwerken und Straßenkreuzungen.

An sonnigen Tagen können 25 m² Blattfläche den Tagesbedarf an Sauerstoff eines Menschen decken. Eine alte Buche mit mächtiger Krone könnte in einer Stunde mehr als 1,5 Kilogramm Sauerstoff produzieren – das ist ausreichend Sauerstoff für den Stundenbedarf von 50 Menschen.

Zugegeben – hier in Hamburg hält sich die Sonne gerne bedeckt. Doch umso wichtiger ist es, die Baumbestände der Stadt zu schützen. Und gerade an schmuddeligen Tagen bieten sie Schutz und bremsen den Wind.

Jedes Jahr etwa 6.000 Fällungen

Trotzdem wurden dieses Jahr bereits 292 Straßenbäume und 206 Parkbäume allein in Eimsbüttel gefällt.

Welche Bäume gefällt werden dürfen, regelt die Baumschutzverordnung der Stadt Hamburg, die bereits 1948 in Kraft trat. Darin heißt es, es sei verboten, Bäume oder Hecken oder auch nur Teile von ihnen zu entfernen oder beschädigen. Ausgenommen sind unter anderem Obstbäume oder abgestorbene Bäume.

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Schritt für Schritt verschwinden Hamburgs Freiflächen und Naturanlagen. Eine Volksinitiative des NABU kämpft gegen das Grau und für mehr Lebensqualität durch den Erhalt der Stadtnatur.

Außerdem können Genehmigungen für das Fällen von Bäumen erteilt werden, wenn sie stark beschädigt sind, ein Bauvorhaben behindern oder drohen umzustürzen.

Wann gefällt werden darf, bestimmt dagegen das Bundesnaturschutzgesetz. Dieses legt die Monate von März bis September als Schutzzeit fest.

In den anderen Monaten, von Oktober bis Februar, verschwinden jährlich etwa 6.000 Bäume aus der Hansestadt.

Deutlich mehr gefällt als gepflanzt

In Eimsbüttel wurden in der laufenden Fällsaison bereits 1.000 Bäume zur Abholzung freigegeben. Ersatzbäume sind dagegen nur 900 gefordert worden.

Denn Fällgenehmigungen werden mit der Auflage erteilt, eine Ersatzpflanzung vorzunehmen. Doch dies gilt nicht für jede Abholzung.

So hat der Bezirk Eimsbüttel im Jahr 2016 etwa 450 Bäume verloren, nachgepflanzt wurden dagegen nur 226, laut neuesten Angaben des Bezirksamts Eimsbüttel.

Anwohner der Unnastraße – Ecke Im Gehölz trauern um ihre Bäume. Foto: Vanessa Leitschuh

Denn nicht jeder Baum kann dort nachgepflanzt werden, wo zuvor ein anderer stand. Berücksichtigt wird dabei der vorhandene Platz auf dem Grundstück und die Vitalität des gefällten Baumes. Können Bäume nicht an gleicher Stelle nachgepflanzt werden, sind Ausgleichszahlungen für anderweitige Pflanzungen fällig.

Nicht nachgepflanzt werden Gefahrenbäume, die nicht mehr die notwendige Stand- oder Verkehrssicherheit gewährleisten.

Das Kaifu-Freibad. Quelle: Bilder © 2017 Google, Kartendaten © GeoBasis-DE/BKG (©2009), Google

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Die häufigsten Gründe für Fällungen sind kranke oder bereits abgestorbene Bäume sowie fehlende Bruch- oder Standsicherheit. In der laufenden Fällsaison sind besonders die beiden Herbststürme „Xavier“ und „Herwart“ ein wesentlicher Grund für Fällungen, wie das Bezirksamt mitteilt.

Verschiedene Initiativen in Eimsbüttel setzen sich für den Erhalt des Baumbestandes im Bezirk ein. Auch der NABU Hamburg hat eine Fachgruppe für Baumschutz. Die zuständigen Behörden für den Schutz der Bäume sind die jeweiligen Bezirksämter. Dort können auch Fällanträge gestellt werden, diese kosten je Grundstück 125 Euro.

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