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Mascha behält alles im Blick. Foto: Sophia Kleiner
Hündin Mascha behält die Ranch im Blick. Foto: Sophia Kleiner
Hundebetreuung

Betreutes Toben: Auf der Ranch der Hunde

Allein zu Hause oder unter Bürotische gefläzt – tagsüber Alltag für viele Stadthunde. In der „HuTa Eimsbüttel“ sind Hunde den ganzen Tag draußen und unter ihresgleichen. Ein Besuch.

Von Eimsbütteler Nachrichten

Sie ist die Königin der Ranch. Wenn sie ihre Runden dreht, beobachtet sie die anderen Hunde. Mascha hat sie alle im Blick. Während sie spielen, bleibt Mascha wachsam. Nur dafür wurde sie gezüchtet: um zu bewachen und zu beschützen.

Mascha ist ein Boerboel, aus dem Afrikaans übersetzt bedeutet der Name „Bauernhund“. Ihre Vorfahren lebten auf Farmen in Südafrika. Maschas Zuhause ist eine Hunderanch in Schnelsen. Mit ihren gerade einmal zwölf Monaten ist sie noch nicht ausgewachsen. Das sieht man ihr aber nicht an.

Ein Kindergarten für Hunde

Tagsüber kommt Helmut Wendt mit anderen Hunden vorbei, deren Frauchen und Herrchen sie zur Ganztagsbetreuung abgegeben haben. Helmut Wendt betreibt die Hundetagesstätte.

Die HuTa Eimsbüttel liegt in der Telemannstraße zwischen zwei Kindertagesstätten. Sie ist das Pendant dazu: Morgens bringen Hundebesitzer ihre Vierbeiner vorbei, Wendt fährt sie mit dem Auto zur Ranch, abends werden sie wieder in der HuTa abgeholt.

Die "HuTa Eimsbüttel" in der Telemannstraße. Foto: Sophia Kleiner
Die „HuTa Eimsbüttel“ in der Telemannstraße. Foto: Sophia Kleiner

„Hunde sind Familienmitglieder“, meint Wendt. Er hält nichts davon, wenn sie den ganzen Tag alleine zu Hause sind oder unter dem Bürotisch liegen. Sie bräuchten Auslauf, seien sonst unglücklich. Auf der Ranch sind die HuTa-Besucher unter Artgenossen, das sei die natürlichste Haltung.

Stadthunde auf dem Land

Die Hunderanch liegt in Schnelsen fernab des Großstadttrubels. Vereinzelt stehen dort Wohnhäuser, sonst Felder und Weiden. Wer zur Ranch will, findet sie ohne Wendts Beschreibung nicht. Kein Schild weist darauf hin, was sich hinter dem hohen Tor verbirgt. Denn die Ranch ist den Vierbeinern vorbehalten: „Herrchen und Frauchen dürfen nur außerhalb der Betriebszeit kommen“, erklärt der HuTa-Betreiber.

Hinter einer Schleuse tut sich ein großes, verwinkeltes Grundstück auf. Das Haupthaus liegt im hinteren Teil der Ranch. Von der Veranda aus sind eine große Wiese, drei Gehege, Hundeboxen und ein Hühnerstall zu überblicken. An kalten Tagen dürfen die Hunde ins Haus, vor den Kamin. Die meiste Zeit verbringen sie aber gemeinsam auf der großen Spielwiese, auf der auch das Zirkeltraining stattfindet. Wendt ist gerade in der Vorbereitung für seinen Hundetrainerschein.

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Die Hunderanch in Schnelsen mit Spielwiese. Foto: Sophia Kleiner

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HuTa-Inhaber Helmut Wendt auf der Ranch. Foto: Sophia Kleiner

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Zur Ranch gehört auch ein Hühnerstall. Foto: Sophia Kleiner

Die Grundstücksgrenzen sind mit Zäunen und Bretterverschlägen gesichert. So bleiben auch die kleinsten Besucher auf der Ranch. Wie Hündin Sally. Sie wiegt gerade einmal fünf Kilo, ist quasi ein Fliegengewicht. Außer ihr sind heute die Vierbeiner Helga und Paul zu Besuch. „Die Drei von der Tankstelle“, wie Wendt sie nennt, faulenzen in der Sonne. Paul ist mit seinen zehn Jahren der Opa im Rudel.

Mascha hat die Kontrolle

Zur Fütterungszeit wird das Rudel aktiv: Sally, Helga und Paul wetteifern um das Futter, Mascha beobachtet sie. Alles bleibt friedlich, bis eine der Hündinnen dem Senior einen Snack stibitzt. Der Rüde reagiert, will schnappen. Sofort reißt Wendt sie auseinander. Auch Mascha sprintet dazu, bellt und schirmt Paul von der Gruppe ab. Er darf sich den anderen nicht nähern, vor allem Wendt nicht. Pauls und Maschas Schwänze stehen steil nach oben: Beide sind zornig. „Mascha, komm jetzt.“ Wendt schickt sie auf die Veranda. Auch von dort behält sie Paul im Blick.

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„Die Drei von der Tankstelle“. Foto: Sophia Kleiner

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Streicheleinheiten beim Herrchen. Foto: Sophia Kleiner

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Mopsdame Helga am Schlemmen. Foto: Sophia Kleiner

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Paul ist mit zehn Jahren der Älteste im Rudel. Foto: Sophia Kleiner

In den Gehegen kann Wendt die Hunde trennen, wenn sie sich streiten. „Ich bin hier der Rudelführer. Wenn es Ärger gibt, gehe ich dazwischen, das sollen sie nicht unter sich ausmachen“, erklärt er. Die meiste Arbeit nehme Mascha ihm aber ab. Wenn es nach Wendt geht, soll es auf der Ranch bald zwei Rudel mit fünf bis sechs Hunden geben: Eins mit kleinen und eins mit großen Hunden. Der Charakter vom Hund müsse stimmen, damit er ins Rudel kommt. „Kläffer nehme ich nicht.“ Aber Hunde seien für ihn die besten Arbeitskollegen.

Vor dem Tor ist ein Auto zu hören: Abfahrt zurück in die Telemannstraße. Sally springt sofort in den Korb, Paul und Helga trotten hinterher. Mascha beobachtet, wie die Gruppe geht. Morgen bekommt sie wieder Besuch. Bis dahin passt sie auf, dass auf der Ranch alles in Ordnung ist.

HuTa Eimsbüttel, Telemannstraße 25

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