
Bezirksversammlung beschließt Gender-Verkehrsschilder
Vielfalt im Straßenverkehr: Künftig sollen auch Frauen, Ältere oder gleichgeschlechtliche Partner auf Schildern abgebildet werden. Zumindest wenn es nach der Eimsbütteler Bezirkspolitik ginge.
Von Lukas GörlitzMänner, Frauen, Schwangere oder gleichgeschlechtliche Paare – sie alle könnten bald Eimsbütteler Verkehrsschilder zieren. Die Bezirksversammlung hat vergangenen Donnerstag einen Antrag der SPD beschlossen, der gendersensible Verkehrszeichen im Bezirk ermöglicht.
Das Vorhaben soll vor allem die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum erhöhen, aber auch andere Gruppen repräsentieren. „Es gibt keinen Grund, warum nicht auch weibliche Personen auf Verkehrszeichen abgebildet werden sollten“, so der haushalts- und kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Ernst Christian Schütt. Er hofft, dass am Ende des Verfahrens „ein großes Maß an Vielfalt“ auf Straßenschildern abgebildet wird.
Nach Schweizer Vorbild
Für den Antrag der SPD stimmten Linke und FDP. CDU und AfD lehnten ab. Die Grünen enthielten sich. Als nächstes geht der Beschluss in den Hamburger Senat. Dieser kann auf Ebene des Bundesrats versuchen, die Straßenverkehrsordnung anzupassen, um Gender-Verkehrsschilder zu ermöglichen.
Dass es möglich ist, zeigt die Stadt Genf in der Schweiz, auf die die SPD in ihrem Antrag verweist. Dort startete im letzten Jahr eine Initiative für vielfältige Geschlechterabbildung im öffentlichen Raum. Rund 500 Zebrastreifen in der ganzen Stadt zeigen außer männlichen auch weibliche, schwangere, ältere Personen oder gleichgeschlechtliche Paare.
Pride-Symbole im Bezirksamt
Neben den Gender-Verkehrsschildern beschlossen die Fraktionen, Pride-Symbole im öffentlichen Raum anzubringen: Regenbogenfahnen am Bezirksamt und dem Hamburg-Haus sollen für ein offenes und vielfältiges Eimsbüttel stehen. „Es ist gut, dass endlich der Weg für unsere Initiative für ein öffentliches Pride-Symbol an den Dienststellen des Bezirksamts frei gemacht wurde“, so der Fraktionsvorsitzende der SPD Gabor Gottlieb. Die Symbole sollen schon in den nächsten Monaten zu sehen sein.