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Vergangenen Mittwoch demonstrierten über 60 Menschen gegen die Werbeaktion der Bundeswehr im Kaifu-Bad.
Am vergangenen Mittwoch versammelten sich Aktivisten, um gegen die Werbeaktion der Bundeswehr zu demonstrieren. Foto: Michael Burkhardt
Bundeswehr

Bundeswehr-Werbung im Freibad: Wie reagieren Eimsbüttels Politiker?

Das Bundeswehr-Banner im Kaifu-Bad sorgt für Diskussionen. Während sich die Eimsbütteler Linksfraktion gegen die Aktion ausspricht, befürworten andere Fraktionen die Werbung.

Von Michael Burkhardt

Ein Bundeswehr-Banner im Kaifu-Bad wirbt für einen „Karrieresprung“ bei der Marine – die Meinungen dazu sind geteilt. Kritiker sehen in dem Banner Werbung für das „Töten und Sterben“. Der Schwimmbad-Betreiber Bäderland wies die Vorwürfe zurück. Die Werbung sei keineswegs martialisch oder kriegstreiberisch.

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Was sagen Eimsbüttels Bezirkspolitiker zu der umstrittenen Werbeaktion der Bundeswehr? Die Eimsbütteler Nachrichten haben nachgefragt.

SPD und Grüne: Bundeswehr muss aus Mitte der Gesellschaft schöpfen

Die Grünen sehen die Werbeaktion im Kaifu-Bad gelassen. Laut Ali Mir Agha, Fraktionsvorsitzender der Grünen, sei es für die Stabilisierung der Demokratie elementar, dass sich nicht nur rechtsextreme Milieus, sondern auch Menschen aus der bürgerlichen Mitte für die Bundeswehr interessieren. Dies sei in Anbetracht des russischen Angriffskrieges mitten in Europa umso wichtiger.

Ähnlich sieht es SPD-Fraktionsvorsitzender Gabor Gottlieb. Gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten sagte er, die Bundeswehr sei ein Teil der Gesellschaft. Als solcher müsse sie in der Mitte der Gesellschaft werben dürfen. Das Werbebanner werde seiner Ansicht nach skandalisiert, um gegen die Bundeswehr Stimmung zu machen.

Unterstützung für die Bundeswehr von CDU und FDP

Maxim Loboda, Bezirksabgeordneter der CDU, hält fest, die Bundeswehr spiele eine „entscheidende Rolle in der Verteidigung unseres Landes und der Sicherung des Friedens“. Dafür benötige sie qualifizierte und motivierte junge Menschen. Als „staatliche Einrichtung“ habe das Bäderland darüber hinaus die Verantwortung, die Bundeswehr aktiv zu unterstützen. Der Hamburger Senat müsse endlich aufwachen und mehr tun, um die Bundeswehr zu unterstützen. Nur so könne sie Stabilität und Sicherheit gewährleisten.

Unterstützung für die Werbung kommt auch von der FDP. Fraktionsvorsitzender Benjamin Schwanke sagte, der Personalmangel bei der Bundeswehr gefährde ihre Einsatzfähigkeit und damit die Sicherheit Deutschlands und seiner Bündnispartner. Daher unterstütze die FDP das Werben um Personal. Wer die Werbeaktion kritisiert, verkenne die Bedeutung der Bundeswehr für Frieden, Freiheit, Demokratie und Zivilschutz, so Schwanke.

Linke sieht internationale Verpflichtungen gebrochen

Anders sieht das David Stoop, friedenspolitischer Sprecher der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Werbung verstoße gegen die Kinderrechte und die internationalen Verpflichtungen der Stadt durch die UN-Kinderrechtskonvention und UN-Entwicklungsziele. Dazu gehöre es, Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen. Die Werbeaktion in dem bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebten Freibad sei daher kindeswohlgefährdend.

Mikey Kleinert, Fraktionsvorsitzender der Eimsbütteler Linken, ergänzte: „Wir wollen nicht, dass in Eimsbüttel schon Kinder mit Werbung für das Militär konfrontiert werden.“ Man werde das Thema in der Bezirksversammlung diskutieren müssen.

Volt: Starke Bundeswehr als Antwort auf Trump und Putin

Sören Horn von der Eimsbütteler Volt-Fraktion erachtet das Banner nicht als Werbung für Krieg und Militarismus, sondern als eine Stellenanzeige für Soldaten. Seine Fraktion sehe in der möglichen Wiederwahl Donald Trumps sowie der „Bedrohungslage im Osten Europas“ Herausforderungen für die Sicherheit Europas.

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Daher unterstreicht auch Horn mit Verweis auf die Forderung einiger Ökonomen nach mehr Investitionen in die Bundeswehr deren Bedeutung für die Sicherheit in Europa. Er sei zudem überzeugt, dass die Eimsbütteler Eltern ihre Kinder sehr gut über die Vor- und Nachteile einer Karriere bei der Marine informieren könnten.


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