Deutsche Hausmannskost im „Leibgericht“
Im Oktober hat im Eppendorfer Weg das „Leibgericht“ eröffnet. Seitdem wird im ehemaligen „Bistro Elbwein“ deutsche Hausmannskost serviert – den Gästen ist das sehr recht.
Von Fabian Hennig„Ich finde es schade, dass klassisch deutsche Küche kaum noch angeboten wird“, sagt Thomas Mau, Besitzer des Restaurants „Leibgericht„. Er mag die italienische oder griechische Küche, aber die deutsche hätte auch viel zu bieten. Und von solchen Restaurants gebe es nicht mehr viele.
So bietet der gelernte Koch und Restaurantfachmann in seinem ersten eigenen Restaurant nun Speisen wie Grünkohl mit Kassler, Rinderrouladen, Gänsekeulen, Sülze und Sauerfleisch an. Den Anwohnern und Gästen würde das sehr gut gefallen, viele hätten ihm das positiv zurückgemeldet, sagt Mau. So habe ein älteres Ehepaar versichert, es habe bei ihm die besten Bratkartoffeln in ihrem Leben gegessen. Mau freut sich über ein solches Lob.
„Wie bei Muttern“
Den Faible zum Kochen hat der 53-Jährige von seiner Mutter, die auch professionelle Köchin war. Besonders deutsche Hausmannskost hat es ihm dabei angetan – eben das, was es früher bei ihnen zu Hause gegeben hätte. Für Mau und seine fünf Geschwister hat sie immer sehr deftig und viel gekocht. „Ich bin mit Essen aufgewachsen“, sagt er dazu.
Diese deutsche Traditionsküche möchte Mau nun wieder populärer machen und er verweist damit auf seine Vergangenheit. „Wie bei Muttern“ heißt die Hauptgericht-Rubrik in der Speisekarte.
Gastronom durch und durch
Ursprünglich wollte er Maler und Lackierer lernen, doch auf der Beerdigung seines Vaters hätte ihm der Restaurantbetrieb so gut gefallen, dass er dort ein Praktikum machen wollte. Und weil er das Zubereiten von Speisen von zu Hause kannte, lag es nah, das Praktikum in der Küche zu machen. So kam eins zum anderen.
Auf die spätere Ausbildung zum Koch folgte eine weitere zum Restaurantfachmann. Darauf folgten mehrere Jobs in der Gastronomie und am Ende die Betriebsleiterstelle im „Bistro Elbwein“ am Eppendorfer Weg – das er zwei Jahre geführt hat. Im Laufe der Zeit hat er dort immer wieder Vorschläge zur Verbesserung gemacht, bis ihm angeboten wurde, die Ladenfläche zu übernehmen. Dass das neue Restaurant „Leibgericht“ heißen sollte, war für Mau schnell klar. Der deutsche Name repräsentiere sowohl die Karte wie auch, dass jeder Mensch ja ein Leibgericht hätte, erklärt Mau.
Alles hausgemacht
Vor allem eines war Mau bei seinem eigenen Restaurant wichtig: Dass kein Fertigessen angeboten wird und wirklich alles hausgemacht ist. Mau betont, dass sogar die Remoulade selbst hergestellt ist. Das Fleisch kauft er bei einem Schlachter in Schleswig-Holstein, das Sauerteigbrot für die Burger ist von Bäcker Gaues.
Trotz des sehr guten Eindrucks, den das Leibgericht hinterlässt, sind fleischlose Esser hier nicht an der richtigen Adresse. Als vegetarisches Hauptgericht gibt es nur Bauernfrühstück, Salate und Flammkuchen gibt es jeweils ohne Fleischbeilage. Die Burger gibt es dann wieder nur mit Angusbeef.
Ein Tipp zu Weihnachten: Wer besonders in festliche Stimmung kommen möchte, sollte das Leibgericht besuchen und dort Gänsekeulen essen. Mau hat das ganze Restaurant aufwendig mit Weihnachtsschmuck dekoriert – weil er Weihnachten so gerne mag. Zudem steht vor dem Restaurant ein Verkaufswägelchen, aus dem heiße Schokolade, Glühwein und Erbsensuppe ausgeschenkt wird.