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Paul McCartney mit George Harrison, John Lennon und Dennis Littler in Liverpool 1958
Paul McCartney mit George Harrison, John Lennon und Dennis Littler in Liverpool 1958 - aus dem Buch "Lyrics" von Paul McCartney. Foto: Mike McCartney
Musikgeschichte

Die Beatles und Eimsbüttel – eine neue Verbindung

Was die blaue Nivea-Dose mit einem berühmten Lied der Beatles zu tun hat? Paul McCartney hat es in seinem neuesten Buch erklärt. Eine Entdeckungsreise zum 80. Geburtstag des Beatles.

Von Christian Litz

Bei Beatles und Hamburg denken viele an den Star-Club auf St. Pauli. Aber, da ist mehr, ein Bezug zu Eimsbüttel, ganz neu aufgetaucht.

Paul McCartney hat im vergangenen Winter ein Buch veröffentlicht, es heißt: Lyrics. Besser gesagt, es sind zwei dicke Bücher in einem Schuber, die 156 Songs der Beatles, der Wings und aus Soloalben des Bassisten erklären. Wo die Ideen für die Songs herkamen. Warum er sie schrieb. Was die Zeile im Text bedeutet oder das eine Wort.

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Eleanor Rigby mit Nivea-Dose an der Tür

Zum Beispiel Eleanor Rigby … aber lesen wir Paul himself: „Nivea war die Lieblingscreme meiner Mutter, und ich liebe sie bis heute. An diese Creme habe ich bei der Beschreibung des Gesichts gedacht, das Eleanor in einem Gefäß an der Tür aufbewahrt. Mir hat das ein bisschen Angst gemacht, wie oft Frauen sich eincremen.“

Es geht um die Textpassage: „Wearing the face that she keeps in a jar by the door / Who is it for? All the lonely people / Where do they all come from?“ Jar ist also die blaue Nivea-Dose. Damit ist der Bezug zu Beiersdorf und Eimsbüttel hergestellt und wir können gemeinsam ein bisschen zu den Hintergründen des Songs abschweifen.

Kein Lied zur Creme, sondern über Einsamkeit

Das Paul McCartney Project, das als Database für die Musik des Bass-Beatles dient, erklärt Eleanor Rigby so: „Mit seinem bemerkenswerten Liedtext über Einsamkeit brach Eleanor Rigby hart mit den gängigen Musik-Konventionen, sowohl musikalisch als auch textlich.“

Es war das zweite Lied der Beatles nach Yesterday mit massivem Streichereinsatz. Eleanor Rigby hat ebenfalls kein Schlagzeug, was bedeutet: Ringo Starr hat nicht mitgespielt. John Lennon und George Harrison sind nur als Chorsänger zu hören. Einer der Streicher, die zu hören sind, heißt Jürgen Hess. Da ist, bei aller Recherche, leider kein Eimsbüttel-Bezug möglich.

In den USA lief die Beatles-Single nicht gut

Die Single kam Ende 1966 heraus und errreichte Platz 1 in den englischen Charts. In den USA lief sie nicht so gut. Eleanor Rigby/Yellow Submarine war die erste Beatles-Single nach dem PR-Desaster in der Folge des John-Lennon-Spruchs: Die Beatles seien „more popular than Jesus“, was zu Plattenverbrennungen und Radio-Boykotten geführt hatte.

Allen Ginsberg, amerikanischer Poet des Pop-Zeitalters, hat gesagt: Eleanor Rigby ist ein großartiges Gedicht. So schreibt Paul McCartney.

Eleanor Brom trat mit Beatles auf

Was noch? Paul McCartney schafft elegant den Dreh und beschreibt im Text über Eleanor Rigby, wie er John Lennon bei einem Kirchenfest in Liverpool kennenlernte. Dass die Inspiration für den Namen Eleanor von Eleanor Brom kam. Die Schauspielerin war gerade mit den Beatles in Help! aufgetreten. Er kannte sie schon vorher, weil sie in London abends in die gleiche Bar wie er ging.

Die wahre Eleanor hatte, das deutet McCartney an, etwas mit John Lennon. Und dass die Textpassage mit dem Priester „Father McKenzie“ ursprünglich Father McCartney lautete. John Lennon habe das toll gefunden. Aber weil das nun mal Paul McCartneys Vater war und es ihm nicht wohl dabei war, den eigenen Dad in ein Lied über Einsamkeit mit reinzuziehen, nahm Paul McCartney ein Liverpooler Telefonbuch und pickte McKenzie raus.

Polizist parkte das Auto ein

In dem Buch One, two, three, four, das Graig Brown im April veröffentlicht hat, bekommt Eleanor Rigby auch viel Aufmerksamkeit. Er beruft sich auf den Sänger Donovan, ein Freund Paul McCartneys. Als er Donovan besuchte, sei der Beatle ziemlich zugedröhnt gewesen, habe sein Auto nicht in die Parklücke gestellt, sondern eher längs und störend geparkt.

Kurz darauf klingelte es, ein Polizist wollte loslegen, sah McCartney und schaltete schnell um. Ob er für den Beatle das Auto einparkern dürfe. An dem Tag, nach zwei zusätzlichen Joints, hatte McCartney die Idee für ein Lied, das so anfing: „Ola Na Tungee, Blowing his mind in the dark with a pipe full of clay – No one can say…“ Später erinnerte sich McCartney an Nivea und alles wurde noch gut mit dem Lied.

„Pop ist volljährig geworden“

Wobei: nicht wirklich. Lennon, damals auf härteren Drogen als McCartney, sei immer eifersüchtiger geworden und habe nach und nach versucht, das Lied zu kapern, es zu seinem zu machen. 50 Prozent habe er geschrieben, 60 Prozent sagte er später. Er kam bis 80 Prozent, obwohl Pete Shotton, Lennons treuster Freund, sagte, Lennons Beitrag wäre „praktisch Null“ gewesen.

Das diskutiert Graig Brown seitenweise mit Belegen. „Warum sollte John hinsichtlich seines Beitrags zu Eleanor Rigby derart übertreiben? Vielleicht aus Neid.“ Unter sämtlichen Beatles-Texten wurde „vor allem dieser über alle Maßen gelobt, und das auch noch von den richtigen Leuten“. Er zählt die Literatur- und Musikszene auf. Der Text, in dem die Nivea-Dose aus Eimsbüttel eine Rolle spielt, habe starke Wirkung gehabt. Der Autor zitiet einen Kritiker: „Pop ist volljährig geworden.“

Mehr zum Thema Musik und Eimsbüttel gibt es im aktuellen Eimsbütteler Nachrichten Magazin #27.

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