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In vollem Einsatz: Die Klinik-Clowns Jojo und Schosefine im UKE. Foto: Catharina Rudschies
Die Klinik-Clowns "Jojo" und "Schosefine" im UKE. Foto: Catharina Rudschies
Fit in den Frühling

Die Klinik-Clowns: Botschafterinnen des Humors

Wenn Lachen die beste Medizin ist, warum wird im Krankenhaus eigentlich so selten gelacht? Birgit Musolf und Sofia Nowak-Schneebeli bringen als Klinik-Clowns den Humor auf die Krankenstationen – und unterstützen so den Genesungsprozess der Patienten.

Von Catharina Rudschies

Wenn Birgit Musolf und Sofia Nowak-Schneebeli einen Einsatz haben, heißen sie Jojo und Schosefine. Mit roten Nasen, bunter Kleidung und einem großen Lächeln im Gesicht betreten sie die Kinderstationen der Hamburger Krankenhäuser. Mal machen sie Musik, mal lassen sie Seifenblasen fliegen und mal erzählen sie einfach nur Quatsch. Ihr Ziel: Menschen im Krankenhausalltag eine Freude zu machen und sie bestenfalls zum Lachen zu bringen.

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Birgit Musolf und Sofia NowakSchneebeli sind Klinik-Clowns und bilden zusammen die künstlerische Leitung des in Eimsbüttel sitzenden Vereins Klinik-Clowns Hamburg e.V. Zwei bis drei Tage die Woche sind alle Klinik-Clowns, meist im Duo, im Einsatz: in Kinderkliniken, auf Kinderstationen, teilweise auch in Erwachsenenkliniken und Seniorenheimen. „Durch unsere Arbeit leisten wir einen Beitrag zum Genesungsprozess”, sagt Birgit Musolf. Ganz nach dem Motto: Lachen ist gesund.

Was braucht das Gegenüber?

Im Klinik-Clown e.V. sind Musolf und Nowak-Schneebeli in Teilzeit aktiv: einige Stunden als Clown vor Ort und einige Stunden in der Position der künstlerischen Leitung. Zu ihren Aufgaben als Leitung gehört viel Organisation: Welcher Clown spielt wo, wann und mit wem? Wie läuft die Duoarbeit unter den Clowns? Sie organisieren die Fortbildungen, Trainings und Hygieneschulungen der Clowns und stellen neue Mitarbeiter ein. „Zusätzlich organisieren wir Promo-Events. Da machen wir dann auch sehr viel ehrenamtlich”, sagt Birgit Musolf. Der Verein wird gänzlich von Spenden finanziert.

In vollem Einsatz: Sofia Nowak-Schneebeli (l.) und Birgit Musolf als Klinik-Clowns. Foto: Catharina Rudschies
In vollem Einsatz: Sofia Nowak-Schneebeli (l.) und Birgit Musolf als Klinik-Clowns. Foto: Catharina Rudschies

Neben ihrer Tätigkeit als Klinik-Clowns arbeiten die beiden Frauen in ihren ursprünglich erlernten Berufen – Birgit Musolf als Logopädin und Sofia Nowak-Schneebeli als Bürofachfrau. „Arbeitet man als Clown in Vollzeit, läuft man Gefahr, in eine Routine zu verfallen”, sagt Sofia Nowak-Schneebeli. Als Clown müssten sie aber sehr spontan und offen sein und auf die Bedürfnisse jedes Patienten eingehen. „Es erfordert sehr viel Sensibilität, um zu merken, was das Gegenüber gerade braucht”, erläutert Musolf weiter.

Ein Hoffnungsschimmer

Das Wichtigste an ihrer Tätigkeit als Klinik-Clown sei, Kindern in belastenden Situationen Freude und Hoffnung zu machen. „Im Klinikalltag steht meistens die Krankheit im Fokus. Dabei wollen Kinder eigentlich nur spielen”, sagt Musolf. Wenn die beiden Clowns von Zimmer zu Zimmer gehen und jedem Kind etwa zehn Minuten ihrer Zeit geben, dann „lassen wir Kinder einfach Kinder sein”, ergänzt Nowak-Schneebeli.

Es sind besonders die Reaktionen, die die Hamburgerinnen an ihrer Tätigkeit begeistern. „Am meisten freut es einen natürlich, wenn man es schafft, selbst bei Schwerstbehinderten ein Lächeln oder eine Berührung hervorzurufen, obwohl das Klinikpersonal davon gar nicht ausgegangen war”, erzählt Nowak-Schneebeli. Und auch die Eltern freuen sich, dass die Clowns den Klinikalltag aufhellen. „Ich fühle mich beschenkt, dass ich so etwas machen darf”, sagt Musolf mit einem Lächeln im Gesicht.

Trotzdem erlebe man als Clown auch traurige Momente. Zum Beispiel wenn man ein Kind auf seinem Genesungsweg lange begleitet hat, es entlassen wird und dann zwei Wochen später wieder auf der Station ist. Oder wenn ein Kind verstirbt.

Insgesamt würden aber die positiven Erlebnisse überwiegen: „Es ist so viel Leben im Kinderhospiz, dass man den Tod vergessen kann”, sagt Sofia Nowak-Schneebeli. „Und den Rest lässt man in der Nase.” Denn die legen sie am Ende eines Tages ab und nehmen so die traurigen Momente nicht mit nach Hause, erklärt sie. „Die Clown-Rolle ist wie ein Schutz. Wenn ich in Zivil im Krankenhaus bin, berühren mich die Geschichten der Kinder ganz anders”, sagt Nowak-Schneebeli.

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