Einbrecher verwüsten das La Locandina
Die Pizzeria La Locandina muss eine Zwangspause einlegen. Einbrecher haben das italienische Restaurant an der Lutterothstraße in der Nacht zu Mittwoch völlig verwüstet. Offenbar hatten es die Täter nicht nur auf ihre Beute abgesehen.
Von Matthias BergerDaniele Altieri ist entsetzt. Der Inhaber des italienischen Restaurants La Locandina an der Lutterothstraße erhält am Mittwochmorgen einen Anruf seiner Schwiegermutter. „Du musst unbedingt herkommen, in deinem Laden ist alles kaputt“, berichtet ihm die aufgebrachte Frau, die jeden morgen für die Sauberkeit in der Pizzeria sorgt. Altieri macht sich sofort auf den kurzen Weg von seiner Wohnung an der Osterstraße zum La Locandina. Was er dort vorfindet, übertrifft seine schlimmsten Befürchtungen.
Sämtliche Wände des Lokals sind mit Graffiti beschmiert, die Einrichtung ist völlig zerstört. Nicht nur das Mobiliar haben die Einbrecher zerschlagen, auch die Kloschüssel wurde versucht aus der Wand zu brechen. Die Heizstäbe des Pizzaofens haben die Täter verbogen und die Bilder von der Wand gerissen. Zurück geblieben sind Scherben und die Frage: warum?
Einbrecher verwüsten das La Locandina
Wollte ein Konkurrent dem La Locandina schaden?
„Ich kann mir das nicht erklären, denn ich habe keine Feinde in Eimsbüttel“, ist Daniele Altieri ratlos. Der Italiener betreibt das La Locandina seit 8 Monaten. Neben Pizza und Pasta stehen auch ausgewählte Fischgerichte auf der Speisekarte. Der Familienbetrieb an der Lutterothstraße erfreut sich bei Freunden gehobener italienischer Küche großer Beliebtheit. „Vielleicht ist jemand neidisch“, versucht sich Altieri an einer Erklärung. „Vielleicht will mir ein Konkurrent schaden.“
Klar ist: In blinder Zerstörungswut sind die Täter nicht vorgegangen. Gezielt wurden die technischen Geräte für den Restaurantbetrieb zerstört, sowohl der Tresen als auch der Pizzaofen und die Spülmaschine sind nicht mehr zu gebrauchen. Bei der Auswahl ihrer Beute haben die Täter ein feines Gespür bewiesen. Neben einem Ipad wurden die teuersten Weine und Grappas sowie edle Fischwaren wie Gambas, Steinbeißer und Seezunge entwendet. „Die haben nur das Feinste vom Feinsten mitgenommen“, berichtet Altieri.
Die Täter wussten, was sie tun
Von außen sind die Einbruchspuren nicht zu erkennen, denn die Täter sind gezielt durch die Getränkeluke in den Keller eingedrungen. Von dort führt eine steile Treppe in das Lokal. „Die wussten genau, was sie tun“, ist sich der Gastronom sicher.
Daniele Altieri ist vor allem traurig, weil er auf absehbare Zeit keine Gäste empfangen kann. „Ich muss bei Null anfangen“, ärgert er sich. „Wir müssen uns jetzt gewaltig anstrengen. Aber trotzdem werden wir frühestens in vier bis sechs Wochen wieder öffnen können. Es kann gut sein, dass es auch länger dauert.“