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Gartenzwerg im Kleingarten - Stadtgrün
Seit jeher in Kleingärten zu finden: der Gartenzwerg. Der aller erste entstand schon vor etwa 800 Jahren. In Eimsbütteler Kleingärten wird dagegen erst seit 100 Jahren gegärtnert. Foto: Fabian Hennig
Stadtgrün

Eine kurze Geschichte der Eimsbütteler Kleingärten

Eimsbüttel ist die Wiege des Hamburger Schrebervereins. Seit 110 Jahren gärtnern die Eimsbütteler bereits in ihren Kleingärten. Ein Rückblick.

Von Vanessa Leitschuh

“Dort liegt das stadtnahe Glück arbeitsamer Städter“, schreiben die Autoren des Buches “Mein Eimsbüttel” im Jahr 1975. „In einem kleinen Garten, der für sie das Paradies bedeutet.”

Als die Menschen Ende des 19. Jahrhunderts vom Land in die Stadt strebten, wurde es eng. Schlechtes Essen, dunkle, überbelegte Wohnungen – alltäglich für die Hamburger Arbeiterfamilien. Kleingärten sollten Abhilfe schaffen. Licht, Luft, frisches Obst und Gemüse: Kleingärten wurden zur Medizin der ärmeren Bevölkerung.

Eimsbüttel: Wiege des Hamburger Schrebervereins

Die ersten Kleingärten entstanden 1814 im heutigen Schleswig-Holstein: Ein Landgraf verpachtete Gärten an Arme, damit sie sich mit Essen versorgen konnten. Als Wiege des Kleingartens gelten heute aber die rund fünfzig Jahre später in Leipzig angelegten Schrebergärten.

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Warum Schreber?

Namenspate der Schrebergärten ist Dr. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861), der selbst aber wenig mit Gartenarbeit zu schaffen hatte. Denn Schreber war Orthopäde und Pädagoge. Seinerzeit forderte er mehr städtische Grünflächen, da es in den wachsenden Städten keine Spielplätze für Kinder gab. Nach seinem Tod benannte sich ein Erziehungsverein nach ihm, aus dem der erste Schrebergarten entstand. Heute gilt Schreber als Mitbegründer der „schwarzen Pädagogik“, die Kinder mit körperlichen Mitteln und dem Brechen des Willens züchtigte. 

In Hamburg hießen die Gärten Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst Familiengärten. Erst 1911 gründete sich der erste Schreberverein in der Hansestadt: der Schreber Eimsbüttel.

Im damals noch preußischen Lokstedt pachtete der Verein knapp 27 Hektar Land und vermietete es an 700 Mitglieder. Damit haben Kleingärten in Eimsbüttel eine lange Tradition. Doch das Gärtnerglück war schnell vorbei, wenn das Grün dem Wohnungsbau weichen musste.

Wohnen oder gärtnern – das ist hier die Frage

“Schafft Dauergärten!” forderte der Kleingartenverein Eimsbüttel deshalb, als er am 14. September 1929 einen Umzug durch Hamburg veranstaltete. 1951 wiederholte der Verein seine Forderung, packte erneut Lauben samt Kinder und Girlanden auf vier Räder und kutschierte das “Paradies” bis vors Rathaus. Schließlich verpflichtete sich die Stadt 1967, ab sofort jährlich 10.000 Dauergärten anzulegen.

Fast ein Jahrhundert später ist der Wohnungsbau noch immer der natürliche Feind des Kleingartens. Die Grünflächen wurden mit der Zeit weniger, nicht aber der Kampfgeist der Gärtner. “Wir kämpfen weiter!”, ruft das Banner der Gartenfreunde der Mühlenkoppel im Jahr 2016 über die Julius-Vosseler-Straße. “Gärten statt Luxuswohnungen!”

Trotz Bürgerbegehren sind die Parzellen mittlerweile abgerissen. Die Gartenfreunde haben Ersatzflächen in der Hagenbeckstraße und Niendorfer Straße bekommen. In der Julius-Vosseler-Straße stehen statt Lauben nun moderne Stadthäuser – 220 neue Wohnungen wurden geschaffen.

Aber es gibt sie noch, die Gärtnernden: Rund 3.900 Kleingärtner in 47 Gartenvereinen bewirtschaften in Eimsbüttel ihre Parzellen. Zum Vergleich: Die Anzahl der Eimsbütteler Sportvereine liegt bei 50.

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