
Flüchtlingsfamilie droht Abschiebung
Das Thema Flüchtlinge beschäftigt Eimsbüttel und damit auch die Eimsbütteler Nachrichten immer wieder. Ein Beispiel für die gelungene Integration einer Flüchtlingsunterkunft in nachbarschaftliche Strukturen ist die Lokstedter Höhe. Vor einem Jahr besuchten wir dort Familie Seferovic. Ihr droht nun die Abschiebung.
Von Neele WulffIm Dezember 2013 haben die Eimsbütteler Nachrichten Familie Seferovic kennengelernt. Sabina und Hakija und ihre fünfjährige Tochter Valentina kommen aus Kakanj in Bosnien. Roma sind dort aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit strukturellen Diskriminierungen ausgesetzt. Die Region war zudem von der Jahrhundertflut im Mai betroffen. Es ist davon auszugehen, dass die massiven Schäden, die im Land entstanden sind, den Zugang für Roma zu Krankenversorgung, Arbeit und Schulbildung weiter erschweren.
Trotz Diskriminierung und rassistischer Verfolgung, der Roma in den Staaten des Westbalkans ausgesetzt sind, haben Flüchtlinge aus Serbien, Mazedonien und Bosnien kaum eine Chance auf Asyl in Deutschland. Die Situation hat sich seit dem umstrittenen Asyl-Kompromiss vom September 2014 noch verschärft. Familie Seferovic befindet sich daher in einer prekären Lage.
Die Kleinfamilie durfte zunächst in Eimsbüttel bleiben. Sabina war aufgrund einer Risikoschwangerschaft auf medizinische Versorgung in Deutschland angewiesen. Am 16. April kam der neue Familienzuwachs, Tochter Ismihana auf die Welt. Mit dem sieben Monate alten Baby soll die Familie nun abgeschoben werden.
Zaklin Nastic von der Fraktion die Linke in Eimsbüttel unterstützt zusammen mit ihrer Parteikollegin Doris Winkler die Seferovics. Eine Petition gegen die drohende Abschiebung wurde vor dem Petitionsauschuss der Bürgerschaft eingereicht. Über den Ausgang wird am 10. November entschieden.
Triff deine neuen Nachbarn: Mehr Informationen über Flüchtlinge in Eimsbüttel in unserer audiovisuellen Pageflow-Reportage.
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