
„Gezweckt & Aufgemöbelt“: Dokumentation Eimsbütteler Ladenkultur
Die freie Fotografin Frederika Hoffmann eröffnet ihre eigene Ausstellung in der Galerie Morgenland. Darin zeigt sie inhabergeführte Geschäfte aus ihrem Stadtteil.
Von Monika DzialasAm Dienstagabend ist es soweit: Die Fotografin Frederika Hoffmann eröffnet in der Galerie Morgenland ihre Ausstellung „Gezweckt & Aufgemöbelt“. Präsentiert werden inhabergeführte Geschäfte aus Eimsbüttel.
Dokumentation eines Viertels
Bei der Auswahl der Motive verfolgt sie ein persönliches Anliegen: „Ich möchte meinen Stadtteil dokumentieren und mein Viertel in Eimsbüttel ganz subjektiv zeigen.“
Die bereits seit 1991 in Eimsbüttel lebende Fotografin ist selbst in einem inhabergeführten Lebensmittelgeschäft auf dem Dorf aufgewachsen und fühlt sich deshalb von den kleinen Lädchen „magisch angezogen“.
Blick hinter die Kulissen
In den Räumen der Geschichtswerkstatt wird es 23 Eimsbütteler Urgesteine zu erkunden geben. Das älteste der Geschäfte öffnete bereits 1890 seine Türen.
Doch selbst für Stammkunden der alt eingesessenen Einrichtungen eröffnet das entstandene Projekt Hoffmanns neue Perspektiven, denn sie ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen. Die Inhaber werden nämlich nicht im Verkaufsbereich abgelichtet, sondern in den nicht öffentlich begehbaren Arbeitsräumen.
Fotografie der „alten Art“
Auch die Techniken für die Fotografien sind bis ins Detail durchdacht. Frederika Hoffmann hat „als Anlehnung an früher und die alte Art“ vom Stativ aus fotografiert und eine Langzeitbelichtung eingesetzt, um die Besitzer möglichst ernst und in einer stillstehenden Position festzuhalten.
Von Generation zu Generation
Hinter den Fotografien steckt jedoch ein noch längerer Entstehungsprozess. Bereits vor zwei Jahren besuchte Hoffmann die Läden aus ihrer direkten Umgebung mit dem Anliegen, sie fotografieren zu wollen. Dabei bekam sie zahlreiche Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählt, die sie nun an ihr interessiertes Publikum weitertragen möchte.
„Gezweckt & Aufgemöbelt“: Dokumentation Eimsbütteler Ladenkultur




Denn die verwurzelten Geschäfte können auf eine langjährige Entwicklung zurücksehen. So wird zum Beispiel „Leder Israel“ im Schulweg derzeit von der vierten Generation in Familienhand geführt. Aus diesem Grund hat die studierte Fotodesignerin „versucht, die Inhaber mit ihren Vorgängern und Nachfolgern zu fotografieren.“
Künstlerisch ausleben
Während Hoffmann früher als freie Fotojournalistin für verschiedene lokale Zeitungen tätig war, will sie nun ihre künstlerischen Ambitionen ausleben. Neben Segelreportagen und ihrer Arbeit an der Ausstellung plant sie weitere Projekte im Bereich der Tierfotografie.