
Ida Ehre Schule: „Wir wollen Klarheit“
An der Ida Ehre Schule haben sich mehrere Schüler und Lehrer mit Covid-19 infiziert. Heute werden an der gesamten Schule Massentests durchgeführt.
Von Julia HaasAm Freitag findet in der Ida Ehre Schule in Harvestehude eine Corona-Massentestung statt. Das teilte die Schulleiterin Nicole Boutez den Eimsbütteler Nachrichten mit. Nach Angaben der Schulbehörde seien 17 bestätigte Infektionen an der Schule Anlass für die präventive Maßnahme gewesen.
Unterricht findet bis Montag digital statt
Aufgrund steigender Infektionszahlen in den Hamburger Schulen habe das Gesundheitsamt die freiwillige Massentestung aller Schüler und Lehrer in der Ida Ehre Schule veranlasst, so Boutez. Die Schulleitung begrüßt das Vorgehen: „Wir wollen Klarheit für unsere Schüler.“ Das Rote Kreuz führt die Massentests auf dem Pausenhof der Ida Ehre Schule durch.
Mit den Testergebnissen sei nach Angaben der Schulleiterin am kommenden Montag zu rechnen. Bis dahin findet der Unterricht aller Klassen digital statt. Das funktioniere gut, meint Boutez und betont ausdrücklich: „Die Schule ist nicht geschlossen.“ Für die nächsten Woche habe die Leitung der Ida Ehre Schule verschiedene Modelle vorbereitet. Boutez kann sich unter anderem eine Form des Hybrid-Unterrichts – aufgeteilt in Präsenz- und Online-Unterricht – vorstellen. Zunächst müsse man jedoch die Testergebnisse abwarten.
Lockdown: Schulen bleiben offen
Vom 20. bis 28. Oktober sind an Hamburgs Schulen 251 infizierte Schüler gemeldet worden – davon drei in der Ida Ehre Schule. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage der Linken hervor. Im selben Zeitraum haben sich nachweislich 44 Lehrer und 19 Schulangestellte mit Covid-19 infiziert.
Seit Montag gelten in Hamburg verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die Corona-Verordnung vom 30. Oktober sieht vor, dass Schulen offen bleiben. Für Schüler ab der 5. Klasse gilt während des Unterrichts eine Maskenpflicht. Schulsenator Ties Rabe betonte in einer Pressekonferenz Ende September, dass Schulen ein sicherer Ort seien, an denen es nur äußerst selten zu einer Übertragung der Krankheit komme.
In einer Pressemitteilung der Lehrergewerkschaft Hamburg heißt es, Rabes Aussage sei nicht nachvollziehbar. Die Interessenvertretung mehrerer Bundesverbände fordert angesichts der steigenden Infektionszahlen, eine transparente Strategie zu entwickeln – diese müsse vom Hybridunterricht bis hin zur Schulschließung mit Fernunterricht reichen.
Update vom 9. November, 9:45 Uhr: Dieser Text vom 6. November 2020 wurde am 9. November 2020 um die Angaben der Schulbehörde zur Zahl der bestätigten Infektionen an der Ida Ehre Schule ergänzt.
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