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So sieht eine Vision von der Architektin Lina Ghotmeh für das MARKK aus. Foto: Lina Ghotmeh - Architecture
So sieht eine Vision der Architektin Lina Ghotmeh für das MARKK aus. Visualisierung: Lina Ghotmeh - Architecture
Museum

International renommierte Architekten modernisieren das MARKK

Seit 2017 richtet sich das MARKK – Museum am Rothenbaum inhaltlich neu aus. Nun steht ein weiterer Schritt an: Das Museumsgebäude wird modernisiert. Was über die Pläne bekannt ist.

Von Julia Haas

Das MARKK (Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt) soll sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Nachdem bereits 2017 mit der inhaltlichen Neuausrichtung des Hauses begonnen wurde, steht nun die Modernisierung des Gebäudes im Fokus.

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Dafür haben sich die Verantwortlichen international renommierte Architekten ins Haus geholt. Am Donnerstag wurden das Architektenteam und erste Visionen für das Museumsgebäude vorgestellt.

Architekten aus Paris und Hamburg

„Wir wollen den Ort ‚Museum‘ neu denken“, sagte Museumsdirektorin Barbara Plankensteiner bei der Pressekonferenz, zu der auch Kultursenator Carsten Brosda gekommen war. Er freue sich, dass die inhaltlichen Veränderungen im MARKK nun auch nach außen sichtbar würden. Das Museum soll zukunftsfähig und für ein breites Publikum attraktiv werden. Für den Umbau stellen die Stadt Hamburg und der Bund 123 Millionen Euro zur Verfügung.

Kultursenator Carsten Brosda, MARKK-Direktorin Barbara Plankensteiner und die Architekten Michael Biwer und Lina Ghotmeh (v.l.n.r.) bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Foto: Julia Haas
Kultursenator Carsten Brosda, MARKK-Direktorin Barbara Plankensteiner und die Architekten Michael Biwer und Lina Ghotmeh (v.l.n.r.). Foto: Julia Haas

Als Architekten für die Modernisierung des Museums konnten sich Lina Ghotmeh und ihr in Paris ansässiges Team sowie das Hamburger Architekturbüro BIWERMAU unter der Leitung von Michael Biwer und Thomas Mau durchsetzen. Beide Büros sind mit der Arbeit an Museen und denkmalgeschützten Gebäuden vertraut. Ghotmeh hat bereits an Museumsgebäuden in Rom und New York gearbeitet. Die Hamburger Architekten waren unter anderem an Umbauten in der Speicherstadt beteiligt.

Noch keine Entwürfe, aber viele Visionen

Für die Modernisierung des MARKK gebe es noch keine finalen Entwürfe, wie die Verantwortlichen bei der Pressekonferenz bekanntgaben. Einige Ziele stehen dennoch schon fest: Das Museum soll barrierefreier werden, im Eingangsbereich und durch den Einbau von Aufzügen für die Besucherinnen und Besucher. Im Fokus steht zudem die Modernisierung der Haustechnik, zu der unter anderem die Klimatisierung gehört. Auch die Publikumsbereiche sollen sich verändern – zum Beispiel durch neue Sitzmöglichkeiten. Zudem kündigte Ghotmeh an, dass der historische Innenhof des Gebäudes wieder geöffnet werden soll. Außerdem sei eine vom Museumsbetrieb unabhängige Gastronomie geplant.

Der Innenhof des Museums könnte wieder geöffnet werden. Visualisierung: Lina Ghotmeh - Architecture
Der Innenhof des Museums könnte wieder geöffnet werden. Visualisierung: Lina Ghotmeh – Architecture

Die konkreten Planungen beginnen jetzt, sagte die Museumsdirektorin. Ab Ende 2027 könnten die Bauarbeiten beginnen. Bis Anfang der 2030er Jahre wäre das MARKK dann geschlossen. Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht

MARKK will Kolonialgeschichte aufarbeiten

Alle Modernisierungen am Gebäude seien eng mit der Ausstellungsplanung verknüpft, hieß es am Donnerstag. Laut Plankensteiner ist auch eine neue Dauerausstellung geplant. Mit dieser sollen die Sammlungen des Museums besser sichtbar gemacht und in die Stadtgeschichte eingebettet werden. Im Mittelpunkt stünde die Verflechtung der Sammlung mit globalen Handelsbeziehungen und der Rolle Hamburgs in der deutschen Kolonialgeschichte.

Damit knüpft das MARKK an die vor acht Jahren begonnene inhaltliche Neuausrichtung des Museums an. Dabei geht es unter anderem darum, dass sich das Haus kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzt. Das heißt, man arbeite auf, wie die Sammlungen des Hauses mit der Kolonialgeschichte Hamburgs zusammenhängen. Dazu hat das MARKK Ausstellungen mit Herkunftsgesellschaften oder zeitgenössischen Künstlern realisiert, die koloniale Zusammenhänge aufzeigen.

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Neuer Name für „Völkerkundemuseum“

Im Jahr 2018 hat das ehemalige „Völkerkundemuseum“ einen neuen Namen bekommen. Seitdem heißt es „Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt“, oder kurz „MARKK“.

Sammlungen nutzbar machen

Im MARKK soll es künftig aber nicht nur um das „Ausstellen“ gehen. Man wolle ein Wohnzimmer der Stadt schaffen. Ausstellungsräume sollen mit Orten der Wissensvermittlung, mit ruhigen Rückzugs- und Lernorten oder mit Einkaufs- und Gastronomiebereichen verknüpft werden.

Parallel zu den Arbeiten im MARKK entstehe ein neues Depot für die Sammlungen, hieß es bei der Pressekonferenz. Es solle helfen, den gesamten Sammlungsbestand nutzbar zu machen. Wo genau das Depot entstehen wird, wollten die Museumsdirektorin und der Kultursenator noch nicht verraten.

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Die Anfänge des Museums

Das Museumsgebäude wurde nach den Plänen des Architekten Albert Erbe erbaut. Im Jahr 1912 eröffnete das damalige Museum für Völkerkunde.


Am Donnerstagabend findet zu der Modernisierung eine öffentliche Veranstaltung im MARKK statt.


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