
Neue Corona-Schnelltests für Eimsbütteler Schulen
Corona-Schnelltests an Eimsbüttels Schulen bringen viele falsche Positiv-Ergebnisse. Die Behörde bestellt jetzt andere Schnelltests.
Von Christian LitzHamburgs Schulbehörde besorgt neue Corona-Schnelltests. Weil es mit den bisherigen zu viele falsch-positive Ergebnisse gegeben hat, will das Amt neue Schnelltests ordern. Es wolle so für mehr Sicherheit zu sorgen. Außerdem soll das Nachprüfen der Schnelltest-Ergebnisse mit den PCR-Tests beschleunigt werden.
An Hamburgs Schulen kam es in den letzten zehn Tagen zu 600 tatsächlichen Corona-Infektionen aber wohl auch zu vielen Fehlmeldungen. Noch vor zwei Tagen hatte die Schulbehörde auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten mitgeteilt, dass es an der Qualität der bisher verwendeten Tests keine Zweifel gebe. Die seien „hochwertig“. Wobei sich bereits vor drei Wochen zwei von drei positiven Testergebnisse bei den genaueren nachträglichen PCR-Tests als tatsächlich negativ herausgestellt hatten.
Zwei von drei Corona-Schnelltests waren falsch
„Damit befindet sich die Rate im wissenschaftlich zu erwartenden Rahmen“ hatte die Behörde gemeldet und sich darauf berufen, dass es bei 200.000 Tests nur 221 Falschmeldungen am ersten Schultag nach den Herbstferien gegeben habe. Wobei aber die Zahl der negativen Ergebnisse, etwa 199.780 der gesamten Schnelltests, nicht hinterfragt wurde. Von anderen Schultagen hat die Behörde auch auf Nachfrage keine Zahlen genannt.
Am ersten Schultag nach den Herbstferien waren etwa 200.000 Schülerinnen und Schülern getestet worden. Die Schnelltest zeigten 294 Corona-Fälle. Tatsächlich waren es dann aber 73 Corona-Infektionen in ganz Hamburg. Im Bezirk Eimsbüttel gibt es im aktuellen Schuljahr 27.355 Schülerinnen und Schüler, im Stadtteil 4.864.
Jetzt die Kehrtwende der Schulbehörde
Beschwerden über falsche Positiv-Befunde gebe es nur aus dem „schulischen Kontext“, so die Schulbehörde. Weil die Schülerinnen und Schüler sich selbst mit einem Teststäbchen im vorderen Bereich der Nase testen, lag die Vermutung nahe, die Kinder selbst seien für die hohe Fehlerquote verantwortlich. Jetzt also die Kehrtwende der Schulbehörde: Es wird neue Schnelltests geben.
Dr. Nora Bilir, die in der Osterstraße 20 das Testcenter TestMe betreibt, hatte berichtet, dass sie bei den genaueren PCR-Tests ständig, „eigentlich immer“, falsch-positive Antigen-Schnelltests von Schülerinnen und Schülern widerlege. Ihre Vermutung: Die verwendeten Tests seien nicht zuverlässig.
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