
Regentonnen am Gehweg – neues Klimakonzept für Eimsbüttel?
Die Grünen wollen in Eimsbüttel Regentonnen aufstellen lassen, die öffentlich nutzbar sind. Wie das Konzept aussieht und wo es bereits umgesetzt wird.
Von Alexis MilneIn der Bezirksversammlung Eimsbüttel hat die Grünenfraktion einen Antrag auf den Weg gebracht. Das Ziel: Im Bezirk sollen Regentonnen an Gehwegen aufgestellt werden. Die Fraktion orientiert sich dabei am Beispiel von Berlin.
Die Regentonnen sollen öffentlich nutzbar sein und für die lokale Bewässerung von Bäumen und Beeten zur Verfügung stehen.
Regentonnen für die Nachbarschaft
Die Grünen sehen die Regentonnen als einen möglichen Baustein der Schwammstadt. Sie könnten, so der Antrag, das Wasser von Starkregen speichern und dann nutzbar machen, wenn Trockenheit länger andauert.
Dem Antrag nach soll geprüft werden, welche Rahmenbedingungen für die Einführung der Regentonnen notwendig wären und welche Orte sich eignen würden. Berücksichtigt werden sollen insbesondere Stellen, an denen Anwohner bereits Patenschaften für Baumscheiben übernehmen.
Klimakonzept aus Berlin
Die Regentonnen, wie sie die Grünen vorschlagen, wurden in Berlin erstmals im Jahr 2023 aufgestellt. Voraussetzung ist eine Sondernutzungserlaubnis nach dem Berliner Straßengesetz und eine Erlaubnis der Grundstückseigentümer, sagt Frank Preiss, Pressesprecher der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt in Berlin. Der gesetzliche Prozess dafür wurde im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg eingeführt und von anderen Bezirken übernommen.
Aktuell stehen in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf insgesamt 13 Regentonnen. Weitere Anträge würden bearbeitet, so die entsprechenden Bezirksämter. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick antwortet auf eine Anfrage bis Redaktionsschluss nicht. In anderen Berliner Bezirken wurde die entsprechende Regelung bisher nicht eingeführt.
Aus Berlin heißt es, die Bürgerinnen und Bürger würden die Regentonnen gut annehmen.
Einführung durch Nachbarschaftsinitiative
Die ersten Tonnen in Berlin wurden von der Initiative „Fritschestraße“ im Mai 2023 in Charlottenburg aufgestellt. Mit dem gesammelten Regenwasser würden 13 Baumbeete, zwei Parklets und viele Blumentöpfe bewässert. „Gerade in Städten helfen Gehweg-Regentonnen Straßenbäumen beim Durchhalten, wenn es wochenlang nicht regnet“, sagt Jörg Winners von der Initiative.
Insgesamt hätten die Regentonnen mehrere positive Effekte – ökologisch und sozial. Pflanzen würden besser wachsen und Insekten wie Schmetterlinge anlocken. Zudem würde die Nachbarschaft gemeinsam das Stadtgrün pflegen und sich dadurch auf dem Bürgersteig treffen.
lokal. unabhängig. unbestechlich.
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