
Unwetter Hamburg: Zugevakuierung in Eidelstedt
Gestern Abend brachte das Unwetter „Nadine“ etliche Liter Wasser zu Boden und sorgte ordentlich für Wirbel. Vor allem der Süden Hamburgs war betroffen. Im Bezirk Eimsbüttel kam es zu einer Zugevakuierung.
Von Christina Rech„Wir haben bis 6 Uhr früh heute morgen insgesamt um die 240 Unwetter-Einsätze gehabt“, erklärt Werner Nölken, Pressesprecher der Feuerwehr, und vermutet, dass die Anzahl im Laufe des heutigen Tages wohl nachträglich noch bis auf 300 steigen wird.
Zug blieb stehen
In Eimsbüttel gab es kurz vor dem Eidelstedter Bahnhof eine größer angelegte Zugevakuierung. Ein Personenzug der Nordbahn Eisenbahngesellschaft, der von Hamburg-Altona nach Wrist in Schleswig-Holstein unterwegs war, kam kurz vor dem Bahnhof Eidelstedt zum Stehen.
Der Zug sei zum Stillstand gekommen, weil eine Oberleitung gerissen ist, erklärt Nölken. Etwa 300 Reisende saßen in dem Transportmittel fest. „Erst als die zuständige Stelle einen Notruf abgesetzt hat, konnten die Einsatzkräfte ausrücken“, berichtet Nölken. Zu dem Zeitpunkt warteten die Passagiere schon zwei Stunden lang in dem lahmgelegten Zug auf ihre Befreiung.
Dazu kam es „aufgrund der Hochspannung im 15 Kilovolt-Bereich und der damit verbundenen möglichen Gefährdung der Reisenden“, äußert sich eine Pressesprecherin der Nordbahn.
Gestrandete Passagiere
Die Passagiere wurden bei der Evakuierung zu dem nahe gelegenen Eidelstedter Bahnhof gebracht. Drei Passagiere mussten im Krankenhaus versorgt werden. Darunter ein Betroffener, der eine Herz-Kreislauf-Störung, wegen der schwülen Luft im Zug, erlitt.
Anschließend wurden die Fahrgäste mit der dort verkehrenden S-Bahn weitergeleitet.
Tanzende Bäume
Größere Unfälle hatten die Feuerwehr-Einsatzzentralen in Eimsbüttel nicht zu melden. Dennoch drohten insgesamt 280 Bäume in der Nacht von Donnerstag auf Freitag umzufallen. Davon und von abbrechenden Ästen waren auch die Lenzsiedlung und der Rimbertweg, in der Nähe von Hagenbecks Tierpark, betroffen.
Die zuständigen Feuerwehren sorgten dafür, dass der Verkehr einwandfrei weiterfließen konnte und keine Passanten gefährdet wurden. Ansonsten verlief das Tief „Nadine“ weitestgehend glimpflich.