
1. Mai: Polizei stoppt Demonstration am Schlump
Trotz gerichtlichem Verbot kam es am 1. Mai in Eimsbüttel zu Demonstrationen. Polizisten gingen mit Großaufgebot und Wasserwerfern gegen linke Gruppierungen vor.
Von Lukas GörlitzAm Tag der Arbeit kam es aufgrund von Demonstrationen in ganz Hamburg zu polizeilichen Einsätzen. Obwohl mehrere Kundgebungen und Aufzüge bereits im Vorfeld untersagt worden waren, hatte die Polizei am Samstag viel zu tun. Rund ums Schanzenviertel kam es zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
Demonstration am Schlump
Die Gruppe „Schwarz-Roter 1. Mai Hamburg“ hatte zum „Anarchistischen 1. Mai“ an der Emilienstraße in Eimsbüttel aufgerufen. Die Demonstranten bewegten sich auf der Fruchtallee bis zum Schlump. Gegen 13 Uhr versammelten sich dort etwa 80 Personen. Sicherheitskräfte stoppten diese und stellten einen Lautsprecherwagen sicher. Es kam vereinzelt zu Handgreiflichkeiten, als Polizisten die Demonstranten von der Straße drängen wollten. Vermummte Demonstranten zündeten Bengalos. Eine Gruppe von 40 Personen hat die Polizei wenig später an den Messehallen festgesetzt und in Gewahrsam genommen, so ein Polizeisprecher.
Immer wieder versuchten die Teilnehmer zur Moorweide in Rotherbaum zu kommen, die von der Polizei abgeriegelt war. Dort wollten die Demonstranten auf ihre Forderung aufmerksam machen, dass die Wohlhabenden im Land für die Kosten der Pandemie aufkommen sollen.
Aufzüge wegen Corona untersagt
Im Vorfeld untersagte die Versammlungsbehörde die meisten Kundgebungen und Aufzüge. Grund dafür waren die Corona-Schutzmaßnahmen: Demonstrationszüge waren grundsätzlich verboten. Stationäre Versammlungen waren bis zu einer Teilnehmerzahl von 100 erlaubt – mit Sondergenehmigung 200. Trotzdem kam es am Samstag immer wieder zu illegalen Versammlungen.
„Unser Ziel war es im Vorwege, die Versammlungsfreiheit zu gewährleisten, ohne aber die gute Entwicklung beim Gesundheitsschutz zu gefährden. Es ist daher nur konsequent, dass das verantwortungslose Verhalten der heute festgestellten Personen auch sanktioniert wird“, so die Polizeisprecherin Sandra Levgün. Insgesamt waren am Samstag 1.500 Einsatzkräfte im Einsatz – darunter auch Beamte aus Schleswig-Holstein und von der Bundespolizei.