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Ein Eimsbütteler Verein hilft Trauernden, mit dem Verlust geliebter Menschen umzugehen. Symbolbild: Alicia Wischhusen
Pandemie

Trauerbegleitung in Zeiten von Corona

Der „Verein Verwaiste Eltern und Geschwister Hamburg e.V.“ unterstützt Menschen, die um geliebte Familienmitglieder trauern. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen erschweren seine Arbeit.

Von Anne Reis

Über 20 feste Gruppen treffen sich normalerweise jede Woche im Gemeindehaus der St. Andreas Kirche in der Bogenstraße, um gemeinsam geliebter Menschen zu gedenken und um sie zu trauern. Zwei Kindergruppen für 6- bis 9-Jährige sind darunter, eine Gruppe für 10- bis 14-Jährige und eine für 14- bis 20-Jährige. Alle, die zu den Treffen kommen, haben einen geliebten Menschen verloren und suchen Halt und Unterstützung in ihrer Trauer.

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Weiterleben lernen

Der „Verein verwaiste Eltern und Geschwister Hamburg e.V.“ kümmert sich entgegen seines Namens auch um verwaiste Kinder und Großeltern. Er unterstützt die Trauernden dabei, ihre Gefühle zuzulassen, sie zu verarbeiten und einen Weg zu finden, ihr Leben weiterzuleben.

Seit 30 Jahren leistet der Verein diese Arbeit fast ausschließlich im Rahmen von Gruppentreffen, in denen Betroffene sich mithilfe einer Trauerbegleiterin gegenseitig stützen. Fotos und andere Erinnerungsstücke können mitgebracht und aufgestellt werden. Sie ermöglichen es, dem verstorbenen Menschen nahe zu sein.

Lockdown-Schock

„Draußen in der Gesellschaft hält es kaum jemand aus, mit einer Trauernden über ihr verstorbenes Kind zu sprechen“, sagt die Vereinsvorsitzende Ilona Stegen. „Unsere Trauerbegleiterinnen und der Schutz der Gruppe ermöglichen es den Teilnehmern, ihre Trauer auszudrücken, sie mit anderen zu teilen und eine neue Lebensperspektive zu entwickeln.“

Und dann kommt Corona. Der erste Lockdown macht Gruppentreffen fast von heute auf morgen unmöglich. „Im März und April waren wir überfordert“, erinnert sich Stegen. „Plötzlich waren wir auf das Telefon zurückgeworfen. Intern haben wir erstmals mit Video-Meetings experimentiert.“ Inzwischen hätten die Trauerbegleiterinnen mit ihren Gruppen unterschiedliche Weg gefunden – viele träfen sich per Video, andere hätten sich für individuelle Telefonate entschieden.

Hybridtreffen möglich

Nachdem ein Unternehmen im November einen Bildschirm für den großen Gruppenraum gespendet habe, sei man nun auch für Hybridtreffen gerüstet. Wenn das wieder erlaubt ist, werden also – wie in TV-Talkshows – einige Teilnehmer zu den Treffen in den Gruppenraum kommen, während andere am Bildschirm dabei sind.

Sehr bedauerlich sei es für den Verein gewesen, die beiden schon lange ausgebuchten Wochenendseminare für Erwachsene und Familien sowie die traditionelle Jugendfreizeit an der Ostsee abzusagen: „Immerhin ist dadurch unser Notgroschen etwas größer geworden“, stellt Stegen fest.

Der Verein, der 2004 von der Esplanade in die Räumlichkeiten der St. Andreas Kirche zog, finanziert sich aus den Beiträgen der etwa 400 Mitglieder sowie aus Spenden von Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen. Das Jahresbudget liegt ohne coronabedingte Einschränkungen bei ungefähr 200.000 Euro.

Arbeit mit dem Herzen

Drei Teilzeitkräfte sind für Organisation, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Trauerbegleiterinnen sind freie Mitarbeiterinnen. Sie bekommen eine Aufwandsentschädigung von 80 Euro für die Vorbereitung und Leitung eines Gruppenabends.

„Die sind alle mit dem Herzen dabei, das macht niemand wegen des Geldes“, sagt Ilona Stegen. Dafür sei die Arbeit mit den Trauernden emotional viel zu herausfordernd und der Verdienst zu gering. „Zumal die zweijährige Ausbildung zur Trauerbegleiterin, die wir voraussetzen, um die 5.000 Euro kostet und privat bezahlt werden muss.“


Helfen mit einer Spende

Wer die Arbeit des Vereins unterstützen möchte, kann online spenden unter verwaiste-eltern.de/geld-spenden oder per Überweisung an: Verwaiste Eltern und Geschwister Hamburg e.V., Hamburger Sparkasse, IBAN: DE84 2005 0550 1013 2120 20

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