„Arian’s Pub“: Neue Bar im Stellinger Weg
20 verschiedene Biere: Im Stellinger Weg hat vergangene Woche „Arian’s Pub“ eröffnet. Der Name sorgte für Diskussionen in der Nachbarschaft.
Von Julia HaasIhr Traum: eine eigene Bar. Martina und Rijad haben sich diesen Wunsch verwirklicht. Am Freitag eröffnete Arian’s Pub im Stellinger Weg 20. „Hier findet jeder das passende Getränke“, ist sich der 44-jährige Inhaber sicher. Zehn verschiedene Biere fließen aus den Zapfhähnen, zehn weitere gibt es aus der Flasche. Rijad schmunzelt: „Wer nüchtern rein geht, geht betrunken wieder raus.“
Außenbereich soll wachsen
Rote Wände, dunkelbraune Holztische, Barhocker und ein massiver Tresen: An die Kneipe Olita’s Treff, die zuvor in den Räumen war, erinnert nur noch die große Säule im Raum. „Wir haben alles erneuert“, erklärt der Betreiber – angefangen bei der Wasserleitung bis hin zum Fußboden. An seinem Traum hat Rijad die vergangenen zehn Monate getüftelt: „Ich war Architekt, Innendesigner und Handwerker in einem.“ Als nächstes wollen sie ihren Außenbereich ausbauen.
Public Viewing in „Arian’s Pub“
Anders als für Bars üblich öffnet Arian’s Pub schon morgens – um 10 Uhr geht es täglich los. Auf der Karte stehen nicht nur alkoholische Getränke, sondern auch der „beste Kaffee in ganz Hamburg“, wie Martina und Rijad sagen. Für das leibliche Wohl sollen Kino-Nachos sorgen. „Außerhalb von Kinos und Freizeitparks gibt es die nur bei uns“, freuen sich die Besitzer.
Arian’s Pub hat vor wenigen Tagen eröffnet, die Prozesse müssen sich noch einspielen: „Wir probieren einfach aus, wie und was klappt.“ Richtig voll werde es momentan erst abends. Vor allem, wenn die EM-Spiele der deutschen Nationalmannschaft übertragen werden. Auf einer großen Leinwand können die Besucher das Turnier verfolgen.
„Arian“ sorgt für Diskussionen
Ein Pub in der Nachbarschaft? Die Eimsbütteler scheint das zu freuen – hier ein Grüßen über die Straße, da ein freundliches Winken zu den Betreibern. „Man hört wirklich nicht viel“, sagt eine Nachbarin. Martina und Rijad schätzen ihr bisher sehr ruhiges Publikum, wissen aber auch: „Gerade jetzt bei den Fußballübertragungen kann es natürlich auch mal ein lauter werden.“
Diskussionsbedarf gab es bisher nur an anderer Stelle: der Name – Arian’s Pub. Denn für manche klingt das zu sehr nach „Arier“. In der Vorgängerkneipe “Olitas Treff” hatte eine Wahlparty der AfD 2017 für Aufregung gesorgt. „Damit haben wir nicht gerechnet und das war auch nicht unsere Absicht“, versichert Martina (50). Warum sie sich für den Namen entschieden haben, ist schnell erklärt: „Unser elfjähriger Sohn heißt Arian“. In Albanien – Rijads Heimat – sei das ein gängiger Vorname – schon vor den 40ern, ergänzt Rajid. Er hat den Namen seines Sohnes auch auf dem Arm tätowiert.
440 Liter Bier zur Eröffnung
Trotz der Missverständnisse kann sich das Paar, das zwei Kinder hat und in Niendorf lebt, weitere Arian’s Pubs in Hamburg vorstellen – zum Beispiel in Winterhude. Aufwind dafür gab ihnen ihre Eröffnungsfeier: „Es war ein voller Erfolg – rund 440 Liter Bier flossen.“ Martina und Rijad schauen optimistisch in die Zukunft und freuen sich über ihren wahrgewordenen Traum in Eimsbüttel.