Bekannte Eimsbütteler Apotheke geschlossen
Immer mehr Apotheken müssen ihren Betrieb einstellen. Auch die „Wrangel-Apotheke“ an der Gärtnerstraße hat geschlossen. Über die Hintergründe.
Von Amelie MüllerVor der Tür der „Wrangel-Apotheke“ in der Gärtnerstraße stehen Kerzen und Blumen. Sie sollen an den Inhaber des Geschäfts erinnern.
Anfang Mai verstarb überraschend der Inhaber Konstantin Bockov. Einen Nachfolger gibt es nicht – die Apotheke hat deshalb zum 1. Juni den Betrieb eingestellt. Es ist eine Situation, die immer mehr Apotheken in Hamburg betrifft.
„Wrangel-Apotheke“ schließt
Konstantin Bockov war seit 2014 Inhaber der Apotheke in der Gärtnerstraße. Nach seinem Tod übernahm eine Stellvertretung das Geschäft – bis zur Schließung. Am 25. Juni fand ein Räumungsverkauf der frei verkäuflichen Waren statt. Offene Bestellungen, die bis zum 1. Juni nicht abgeholt wurden, können nach Angaben der Apotheke noch abgeholt werden.
Da Bockov keine Erben hinterlässt, hat das Amtsgericht Hamburg Alexandra Blanco Cockburn mit der Nachlasspflege beauftragt. Blanco Cockburn sagte den Eimsbütteler Nachrichten, dass es zwar Interessenten für die Apotheke gegeben habe. Aber niemand sei bereit gewesen, in das Geschäft zu investieren und es auf den neuesten Stand zu bringen. Der finanzielle Aufwand sei zu hoch gewesen, so die Nachlasspflegerin. Schließlich seien alle Interessenten abgesprungen.
Gärtnerstraße verliert Apotheke
Was auf die Apotheke folgt, liege nun am Vermieter der Ladenfläche. An ihn gehen die Räumlichkeiten zurück.
Anwohner, die künftig eine Apotheke aufsuchen wollen, müssen auf Filialen an der Hohenluftchaussee, am Eppendorfer Weg oder in Richtung Osterstraße ausweichen.
Apothekensterben: CDU fordert Maßnahmen
Das hamburgweite Apothekensterben ist derzeit Thema in der Hamburgischen Bürgerschaft. In einem Antrag fordert die CDU den rot-grünen Hamburger Senat auf, dagegen vorzugehen. “Durch Lieferengpässe bei Arzneimitteln, fehlendes Personal und einen höheren Kassenabschlag sowie gestiegenen Bürokratieaufwand geben immer mehr Apotheken auf”, soll CDU-Fraktionschef Dennis Thering der Deutschen Presse-Agentur gesagt haben. 2024 hätten bundesweit bereits mehr als 150 Inhaber ihren Standort aufgegeben.
Hamburg liege mit einer Apothekendichte von 18,5 pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 21 – das dürfe so nicht weitergehen, betont Thering. In ihrem Antrag fordert die CDU den Senat auf, sich auf Bundesebene für Stadt-Apotheken einzusetzen.
lokal. unabhängig. unbestechlich.
Eimsbüttel+
Mit Eimsbüttel+ hast du Zugriff auf alle Plus-Inhalte der Eimsbütteler Nachrichten. Zudem erhältst du exklusive Angebote, Deals und Rabatte von unseren Partnern.