Marode Beleuchtung: Bleibt es an der Alster dunkel?
An der westlichen Seite der Alster funktionieren immer weniger Lampen. Bezirkspolitiker setzen sich für die Erneuerung ein – eine Behörde könnte das verhindern.
Von Alexis MilneDie Beleuchtung an einem Fußweg durch den Alsterpark in Harvestehude ist marode. Im Winter ist es auf dem Abschnitt zwischen Krugkoppelbrücke und Wasserpolizei-Station dadurch sehr dunkel.
Eimsbütteler Bezirksfraktionen und viele Anwohnende setzen sich dafür ein, die Laternen an der beliebten Spazier- und Laufstrecke reparieren oder ersetzen zu lassen. Die zuständige Behörde sieht das kritisch.
Anwohnende im Dunkeln
23 der 38 Leuchten funktionieren nicht. Viele Läuferinnen, Läufer und Anwohnende sind von der Lage an der Alster genervt. Im Winter, wenn es spät hell und früh dunkel wird, verliere der Abschnitt an Attraktivität und Sicherheit. Das berichten mehrere Anwohnerinnern gegenüber den Eimsbütteler Nachrichten. Ohne ihre Hunde würden sie hier abends nicht mehr langgehen.
Bezirk auf dem Weg, Beleuchtung zu erneuern
Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hat sich der Alsterbeleuchtung inzwischen angenommen: Im Kerngebietsausschuss wurde mehrheitlich ein Antrag von Grünen und SPD beschlossen, der vorsieht, die Beleuchtung wiederherzustellen. Diesen Antrag soll die Bezirksversammlung am 28. November bestätigen. Am 2. Dezember soll die Verwaltung den Kerngebietsausschuss über den Sachstand informieren.
Ob die Leuchtpoller ersetzt werden, liegt aber nicht allein in den Händen der Bezirksversammlung.
Umweltverträglichkeit muss geprüft werden
Es sei nicht vorgesehen, den Weg an der Alster auszuleuchten, erklärt Franziska Fleischhauer, Pressesprecherin der zuständigen Umweltbehörde. Erholungs- und Grünanlagen würden aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen nur in Ausnahmen beleuchtet – zum Beispiel, wenn es sich um hochfrequentierte Wege zu Haltestellen, Schulen oder Kindergärten handelt.
Warum hier überhaupt Poller stehen? Sie wurden vor mehr als 15 Jahren privat gespendet, so die Pressesprecherin. Nun würden die Poller aber nicht mehr produziert werden.
Neuninstallation: 150.000 Euro
Eine Reparatur der Leuchtmittel sei dadurch ausgeschlossen, so Fleischhauer weiter. Demnach müssten neue Beleuchtungssysteme eingerichtet werden.
Bevor das passieren kann, prüfe die Umweltbehörde, ob es zum Beispiel beleuchtete Alternativwege gebe oder ob bedrohte Tierarten von den Leuchten beeinträchtigt werden könnten. Nach positiver Prüfung entscheide anschließend die Hamburger Verkehrsanlagen, ob die verfügbaren Mittel freigegeben werden. Laut Schätzungen der Verkehrsanlagen, die sich um die städtischen Beleuchtungsanlagen kümmern, würde eine Neuinstallation etwa 150.000 Euro kosten.
Stimmen aus der Politik
In der Bezirksversammlung ist man sich schon jetzt einig: Die Beleuchtung ist notwendig. Sascha Greshake von der CDU-Fraktion sagt auf Anfrage der Eimsbütteler Nachrichten, die Beleuchtung reduziere Angsträume, und die Alster solle „vorzeigbar bleiben“. Um die Umweltbelastung gering zu halten, könnten die Leuchten über Bewegungsmelder aktiviert werden.
Dass es Möglichkeiten gibt, die Beleuchtung möglichst tierfreundlich zu halten, bestätigt auch Kathrin Warnecke von den Grünen – beispielsweise, indem darauf geachtet werden würde, dass das Licht nicht streut.
Auch die Fraktionen von SPD, FDP, Linken und Volt würden die Instandhaltung der Beleuchtung begrüßen. Bis dahin bleibt es an der Alster aber vorerst dunkel.
Update vom 22. November 2024, 14:23 Uhr: In einer früheren Version des Artikels hieß es, SPD, FDP und Volt würden die Instandhaltung der Beleuchtung ebenfalls begrüßen. Die Linke-Fraktion hat sich auch für die Instandhaltung ausgesprochen.
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