
„Christgrindelmarkt“: Rückkehr auf den Allende-Platz
Nach zwei Jahren Zwangspause eröffnet in diesem Jahr wieder der „Christgrindelmarkt“. Warum der Veranstalter in vielen Dingen neu planen muss.
Von Christiane TauerKaum vorstellbar bei den derzeitigen Temperaturen – aber in drei Wochen beginnt in Hamburg die Weihnachtsmarkt-Saison. Einer freut sich darauf besonders, und das ist Martin Kultscher.
Zwei Jahre musste der Veranstalter des „Christgrindelmarkts“ mit dem traditionellen Markt auf dem Allende-Platz aussetzen. Einmal wegen Corona und einmal wegen Bauarbeiten. In diesem Jahr findet der Weihnachtsmarkt aber wieder statt. „Endlich“, sagt Kultscher.
„Christgrindelmarkt“ neu beantragt
Aufgrund der langen Pause hat er einige Herausforderungen zu bewältigen. Die erste betrifft die Bürokratie. Weil der Allende-Platz neu gestaltet wurde und sich dadurch die Platzverhältnisse änderten, musste der Veranstalter einen neuen Antrag beim Eimsbütteler Bezirksamt stellen.
Dann kam die Personalfrage hinzu. Der Stamm an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hatte sich zwischenzeitlich zum Teil umorientiert – Kultscher musste neue Leute gewinnen.
Winzerglühwein und Crêpes
Das Gleiche bei den Standbetreibern. Sieben bis acht Buden gab es in der Vergangenheit auf dem „Christgrindelmarkt“ – vom Stand mit Winzerglühwein, Crêpes- und Schmalzgebäck-Büdchen bis zur Bratwurst-Station. „Einige haben wegen Corona aufgehört“, erzählt er. Er sei aber optimistisch, guten Ersatz bieten zu können.
Auch die Anordnung der Stände musste neu geplant werden. „Die Anzahl der Buden wird gleich bleiben, wir haben nur etwas weniger Platz zur Verfügung.“

Sitzinseln aus Holz sind auf dem Platz hinzugekommen, statt der Schranke gibt es jetzt absenkbare Poller, und Fahrräder haben mehr Parkmöglichkeiten erhalten. „Da hinten“, sagt Martin Kultscher und deutet mit dem Kaffeebecher in Richtung Uni-Campus, „da stand immer unser Toilettenwagen und die Logistik.“ Für sie muss er einen neuen Standort finden.
Was ihm Sorge bereitet, sind die Kosten – und damit meint er nicht nur die Energiekosten, sondern auch die für das Drumherum wie Bauzäune oder Container. Alles scheint dreimal so teuer wie vor drei Jahren, als der „Christgrindelmarkt“ zum letzten Mal stattfand.
Preise sollen nur moderat steigen
Speziell bei Containern ist ein echter Mangel hinzugekommen. Viele werden noch immer für die Corona-Teststationen verwendet. Martin Kultscher selbst weiß das nur zu gut, denn er hat die Pandemiezeit mit dem Betrieb von Testzentren überbrückt.
Er hofft, die gestiegenen Preise nur moderat an die Besucherinnen und Besucher des „Christgrindelmarkts“ weitergeben zu müssen. Schließlich will er bei seinem Neustart niemanden vergraulen. Energie einsparen lasse sich jedenfalls nur bedingt auf einem Weihnachtsmarkt. „Sonst wird es den Leuten zu dunkel.“
Der „Christgrindelmarkt“
Los geht es mit dem Weihnachtsmarkt am 17. November. Bis zum 22. Dezember können die Besucherinnen und Besucher das weihnachtliche Ambiente auf dem Allende-Platz erleben.
Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags von 12 bis 22 Uhr, sonntags von 12 bis 20 Uhr. Geplant ist zudem ein Programm im Kulturzelt unter anderem mit Musik, DJs, Basteln, Wichtelwerkstatt und dem Besuch von Märchenerzählerin Gudrun, die mit Huhn oder Schafbock vorbeikommt.
Alle weiteren Informationen unter www.christgrindelmarkt.de