“Click & Collect” in Hamburg: So reagiert der Einzelhandel in Eimsbüttel
Einzelhändler dürfen in Hamburg online oder telefonisch bestellte Ware vor der Ladentür übergeben. Eimsbütteler Geschäfte ergreifen die Chance.
Von Anne ReisWirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) haben bestätigt, dass Einzelhändler ihre Waren im Lockdown per “Click & Collect” (übersetzt: „Bestellen und Abholen“) verkaufen dürfen. Kunden können online oder telefonisch bestellen. Die Ware kann geliefert oder vor der Ladentür übergeben werden – in die Läden dürfen Kunden jedoch nicht.
Auf „Click & Collect“ vorbereitet
Der Einzelhandel in Eimsbüttel nimmt die neue Verkaufsmöglichkeit im Lockdown wahr: Peter, Store Manager von Frau Hansen in der Osterstraße, erklärt den Eimsbütteler Nachrichten, bereits auf “Click & Collect” gesetzt zu haben. Die normalen Öffnungszeiten bleiben so bestehen. „Da Möbelhäuser und Elektronikketten schon im ersten Lockdown so verkauft haben, wäre es sehr komisch gewesen, uns das jetzt zu verbieten“, meint Peter.
Die Umsetzung sei bereits geplant: „Bei uns wird das kontaktlos ablaufen. Wenn wir sehen, dass der Kunde kommt, stellen wir die Ware auf einen Tisch vor der Tür. Bezahlt werden kann nur vorab über Paypal.“ Per Unterschrift müssen die Kunden bestätigen, dass sie die Ware erhalten haben.
Social Media als Showroom
Beim Bekleidungsgeschäft Derbe & Support sieht die Lage etwas anders aus. Ein Online-Shop ist – anders als bei der Dachmarke derbe – nicht vorhanden. Verkäuferin Laura freut sich trotzdem, dass es keine Zwangspause gibt, und zählt darauf, dass ihre Stammkunden telefonisch bestellen.
Im Lockdown will sie auf Social Media setzen und vor allem Instagram mit Angeboten „ordentlich befüttern“. Sie ist sich sicher: „Es wird definitiv möglich sein, bei uns zu bestellen und abzuholen“. Details müsse das Team noch klären. Bis dahin bleibt Derbe & Support geschlossen.
Verbände haben sich durchgesetzt
Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) hatten die Entscheider in den Ländern dazu aufgefordert, den Einzelhändlern das Bestell- und Abholverfahren zu ermöglichen. Dies sei nicht nur wichtig, um das Überleben des stationären Handels zu sichern, sondern auch um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
In den norddeutschen Ländern ist “Click & Collect” ab dem 16. Dezember erlaubt. Im Süden Deutschlands sieht die Situation anders aus: Baden-Württemberg hat das Verkaufsverfahren verboten, um Schlangen vor den Geschäften und damit zusätzliche Kontakte zu verhindern.
In eigener Sache: Wir wollen so gut wie möglich über die aktuellen Entwicklungen informieren. Dafür haben wir u.a. einen kostenlosen Newsticker für euch eingerichtet. Doch auch uns stellt die Corona-Krise vor finanzielle Herausforderungen. Über Eimsbüttel+ könnt ihr zum Fortbestand unseres journalistischen Angebots beitragen.