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An vielen Stolpersteinen stellten Nachbarn Lichter auf. Foto: Tanja Schreiner.
An vielen Stolpersteinen stellten Nachbarn Lichter auf. Foto: Tanja Schreiner.
Erinnerungskultur

Die Erinnerung wach halten

Der „Grindel leuchtet“! Jedes Jahr gedenken die Anwohner im Grindelviertel der Opfer der Reichspogromnacht vor 79 Jahren. An vielen Stolpersteinen brennen heute ab 16:30 Uhr kleine Lichter.

Von Tanja Schreiner

„Wir müssen der Jugend immer wieder zeigen und erklären, was Furchtbares geschehen ist, damit so etwas nie wieder vorkommen kann“, erklärt der Zeitzeuge Hans Hirschfeld während einer Mahnwache im Rahmen der Aktion „Grindel leuchtet“. Auch er sei anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verhaftet worden und habe Angehörige im Holocaust verloren, so Hirschfeld.

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Mit der Initiative „Grindel leuchtet“ erinnert sich das Grindelviertel an den Tag, an dem die Ermordung und Verschleppung von Millionen Juden ihren Anfang nahm.

Ein leuchtendes Gedenken

An diesem Donnerstag, 79 Jahre nach der Reichspogromnacht, ist das ganze Grindelviertel erleuchtet. Vor vielen Häusern haben Anwohner ein kleines Licht an die Stolpersteine gestellt. Auf dem Joseph-Carlebach-Platz, an dem bis 1939 Nordeuropas größte Synagoge stand, haben Nachbarn ein Meer aus Lichtern erstellt. „Wie verzaubert“ wirkt das Viertel, findet auch Initiator Amos Schliack.

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Die Aktion, die er und ein kleiner Kreis von Freunden vor einem Jahr ins Leben gerufen haben, sei sofort vom Viertel angenommen worden. Mit brennenden Kerzen wolle man jedes Jahr am 9. November an den Stolpersteinen ein leuchtendes Gedenken an die verschwundenen Nachbarn setzen, erklärt Schliack.

Viele Nachbarn sahen weg

Rund 5.000 Stolpersteine gibt es in Hamburg, besonders viele findet man im ehemals jüdischen Grindelviertel. „Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und haben viel im Bewusstsein der Leute verändert“, sagt Schliack. Denn die Steine erinnern nicht nur an die ehemaligen jüdischen Bewohner des Viertels, die im Holocaust von den Nazis ermordet wurden, sie weisen auch darauf hin, wie viele Menschen damals wegsahen, als die Nazis ihre Nachbarn deportierten.

Die Aktion knüpft an die jüdische Tradition der „Jahrzeit“ an: Zu jedem Todestag eines Verwandten zündet man eine Kerze an, erklärt Initiator Amos Schliack. Foto: Tanja Schreiner
Die Aktion knüpft an die jüdische Tradition der „Jahrzeit“ an: Zu jedem Todestag eines Verwandten zündet man eine Kerze an, erklärt Initiator Amos Schliack. Foto: Tanja Schreiner

Im Moment gebe es noch Zeitzeugen, die von damals berichten könnten, aber irgendwann werden sie nicht mehr da sein, gibt Schliack zu bedenken. Deshalb wünscht er sich mit „Grindel leuchtet“ ein Ritual zu schaffen, das jedes Jahr aufs Neue stattfindet, und die Erinnerung auch in Zukunft weiterleben lässt.

Mehr Informationen zu „Grindel leuchtet“ gibt es hier…

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